Dunkel, stilvoll, zerrissen – mein erster Eindruck von Furye

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Schon beim ersten Blick auf das Cover war klar: Furye hat eine starke visuelle Präsenz. Das Buchcover ist gleichzeitig elegant und düster – es weckt sofort Neugier und passt perfekt zur Atmosphäre, die der Klappentext verspricht: geheimnisvoll, intensiv, emotional aufgeladen.

Auch stilistisch überzeugt die Leseprobe auf ganzer Linie. Der Schreibstil ist literarisch, kantig, atmosphärisch dicht – manchmal rau, dann wieder fast schmerzhaft klar. Er trägt die innere Zerrissenheit der Erzählerin wunderbar und macht deutlich, dass hier keine einfache Geschichte erzählt wird, sondern eine, die tief geht und wehtun könnte.

Der Spannungsaufbau ist ruhig, aber wirkungsvoll. Die Autorin setzt nicht auf Effekthascherei, sondern auf psychologische Tiefe und ein starkes, inneres Drama, das sich nach und nach entfaltet. Der Einstieg wirft viele Fragen auf – wer ist die Erzählerin wirklich? Was hat es mit dem Unfall auf sich? Was ist damals in der Stadt am Meer passiert?

Die Hauptfigur – namenlos, aber präsent – wirkt kühl, erfolgreich, emotional distanziert, aber innerlich zerrissen. Gerade diese Widersprüche machen sie faszinierend. Man spürt, dass hinter ihrer Fassade ein ganzes Kartenhaus wankt. Die Andeutung ihrer Vergangenheit als Teil der „Furien“ lässt zudem Raum für tiefe Freundschaften, Konflikte oder sogar Schuldgefühle, die neugierig machen.

Ich erwarte eine Geschichte über Schuld und Identität, über das Erinnern und Verdrängen – und darüber, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander kollidieren können. Vielleicht auch eine Geschichte über Rache und Vergebung. Auf jeden Fall eine, die unter die Haut geht.

Warum ich weiterlesen will?
Weil ich wissen will, was damals passiert ist. Weil die Stimmung dicht und fesselnd ist. Und weil ich Figuren liebe, die nicht glatt sind, sondern auf eine gefährliche, zerbrechliche Art lebendig.