"Tragisch und kurios"

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obilot Avatar

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Drei jugendliche Mädchen, zwei davon Meg und Tess, sozial privilegiert jedoch die eine mit einer alkoholkranen verlassenen Mutter, die andere mit einem schlagenden Vater, sowie Alec, die aus ärmlichen Verhältnissen kommt, jedoch über liebende Eltern verfügt, stellen sich den Herausforderungen des Lebens. Die Mädchen werden beste Freundinnen. Alle drei haben es auf ihre Art nicht leicht, was detailliert beschrieben wird. Vor allem das Männerbild der Drei ist aufgrund ihrer Erlebnisse äußerst negativ. Eine weitere wichtige Rolle spielt Romain, der Schwarm aller Mädchen, allerdings ein ausgeprägter Menschenhasser und ebenfalls privilegiert und vernachlässigt.

Die Handlung wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Lange konnte der Handlung nicht allzu viel abgewinnen. Jedoch setzt sich nach und nach ein stimmiges Bild zusammen. Hintergründe und Zusammenhänge werden immer klarer. Im letzten Drittel des Romans konnte mich die Handlung überzeugen. Tiefsinnig, psychologisch durchdacht und mit großer poetischer Ausdrucksweise erzählt die Autorin die Geschichte von den drei Mädchen, die sich selbst als nach dem griechischen Vorbild als die Furien bezeichnen, was sie aus meiner Sicht jedoch nicht sind. Eher handelt es sich um gebrochene Seelen, die einen Racheplan schmieden, dieser geht aber nur zu einem Teil auf, dafür erfahren alle Beteiligte (Meg, Tess, Alec und Romain) tiefgreifende Wunden. Ereignisse geschehen die das Leben aller auf ganz dramatische Weise für immer verändern. Wie Alec gegen Ende des Romans sagt waren die Ereignisse „tragisch und kurios“.