Für Lesende des 25. Jahrhunderts

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lisaliestgern Avatar

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Ich hatte Lust, das Buch zu lesen, weil mir die von Janosch neu erzählten Grimmschen Märchen sehr gut gefallen.
Die Märchen hier sind wieder völlig anders erzählt. Wir werden ins 25. Jahrhundert geschickt und haben zum 1000. Jubiläum von Gutenbergs erster Druckerpresse zehn Grimmsche Märchen in Interpretationen aus den Jahren 2019 bis 2290 in der Hand. Das sind nicht nur Erzähltexte, sondern auch Lieder, Gedichte, Tagebucheinträge,... Zu jedem Märchen eine "kulturhistorische Einordnung" der Herausgeberin im Jahr 2240.
Ich fand das alles interessant und vielseitig. Langweilig wurde mir nicht. Allerdings war mir alles zu viel und anstrengend: Zu viel Hin und Her zwischen Vergangenheit und mehreren zukünftigen Zeiten. Zu viele verschiedene Erzählgenres. Zu viele Anmerkungen und Erklärungen.
Die Leichtigkeit des Erzählens ging völlig verloren.
Manche Illustrationen finde ich sehr schön, manche weniger gelungen, wie ausgerechnet die auf dem Cover.
Ich kann nicht sagen, wen das Buch genau ansprechen soll. Wenn man das Cover sieht, denkt man an Jugendliche, aber das wissenschaftliche Gehabe mit den vielen Erklärungen spricht Jugendliche wohl kaum an.
Insgesamt habe ich das Buch einigermaßen genossen, manche Anmerkungen habe ich aber einfach überflogen.