Eine 52 Jahre andauernde Liebes- und Arbeitsbeziehung

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pitty318 Avatar

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Sehr jung haben sich die Russin Gala und der Franzose Paul Éluard kennengelernt und noch vor Ende des Ersten Weltkrieges geheiratet. Als beide von dem befreundeten Galeristen René Magritte zu einem Sommerurlaub an die Ostküste Spaniens eingeladen werden, fährt Gala nur ungern dorthin mit. Der Galerist hat eine erste Ausstellung mit dem noch unbekannten spanischen Künstler Salvadore Dalí in Paris vereinbart und die Sommerreise geht in den kleinen Fischerort Cadaques (Katalonien), um den Künstler Dalí in der Nähe seines Heimatortes zu besuchen.
Dalís Herz ist sofort für die zehn Jahre ältere Gala entbrannt. Gala ist zurückhaltend, da sie Dalí nicht einschätzen kann und zudem mit ihrem Mann ein gemeinsames Kind hat. Sie merkt aber sehr früh, dass hinter dem etwas verrückten Gebaren und den Ideen Dalís ein Künstler steckt, der Potential hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Gala und Dalí wird von dem Autorenpaar Sylvia Frank ganz zart und einfühlsam erzählt. In den Text eingebaut sind zahlreiche Andeutungen und teilweise Kurzbeschreibungen von Dalís Bildern, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Am besten ruft man sich vor dem Lesen des Buches noch einmal seine Werke in Erinnerung. Mir war die Geschichte zwischen Salvadore Dalí und seiner späteren Frau völlig unbekannt und durch die Erzählung habe ich zusätzlich den Pariser Surrealisten Kreis kennengelernt. Etwas traurig war ich am Ende des Buches. Sehr gern hätte ich die beiden noch auf die erste Ausstellungsreise nach Amerika begleitet. Der Schreibstil des Autorenpaares hat mir außerordentlich gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch aus ihrer Feder.

Empfehlen kann ich das Buch allen, die eine realitätsnahe Liebesgeschichte aus der Zeit von vor ca. 100 Jahren lesen möchten und sich für die Rolle von Gala in Dalís Leben interessieren.