Symbiose

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rauschleserin54 Avatar

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Das Cover in zarten Pastellfarben , einem sich freundlich-vertrauensvoll

zugewandten Paar und einzelnen dezenten Rosen- und Lilienblüten

drumherum,machten mich neugierig.


Dann der Titel in orangefarbenen Lettern als Kontrast. Das war der einzige

Hinweis für mich, darauf auch Dali zu finden, denn mit ihm verbinde ich

knallige, satte Farben. Vielleicht ist das so, weil es Dali's und Gala's frühe

Jahre sind.

Ein Entwicklungsroman sozusagen. Und der Einfluß einer starken Frau.

Als sich Gala und Dali Ende der Zwanziger Jahre in Cadaqués begegnen,

sind beide so ziemlich am Ende. Sie mit ihrer Ehe und er mit seinem Vater.

Fremdbestimmt kann Dali nicht leuchten und Gala ist gemacht, um einen

Menschen zum Leuchten zu bringen.


Längst ist die Ehe von Paul Eluard und Gala an einem Tiefpunkt, als sie Dali

begegnen.

Er ist ein vielversprechender junger Maler, den es zu fördern gilt und die

Gruppe um Paul,

die gerade den Surrealismus für sich entdecken, will ihn kennenlernen.

Was schwierig ist, denn Dali ist exzentrisch und verschlossen und nur

langsam gelingt Gala der Zugang zu ihm und noch mehr. Sie kommen sich nah....


Das Autorenpaar nimmt uns mit auf eine Reise in die Kunst Ende der 20iger

und Anfang der 30iger Jahre.

Die Stimmung in Paris und Cadaqués können unterschiedlicher nicht sein

und auch die Protagonisten Gala und Dali sind wie Feuer und Wasser. Aber

sie lieben sich und Gala ist eine Macherin. Die Autoren zeichnen die

Charaktere sehr klar und umfangreich

und doch kommen mir beide nie so nah, um sie zu mögen. Ich respektiere sie

und erfahre etwas über den Schaffensdrang, aber auch der Einseitigkeit des

Künstlers.

Ohne Gala wäre er nicht möglich und ohne ihn, gäbe es für sie nichts.


Ich habe den Roman, ein gut recherchiertes Zeitzeugnis neugierig gelesen,

richtig begeistert bin ich aber nicht,

da mich die handelnden Personen nicht an ihre Seite zu locken vermochten.

Aber danke für den Einblick, den ich mit 3 Sternen empfehle.