Unterhaltsame Einblicke

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marie aus e Avatar

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Dalí kenne ich, klar. Allerdings nur seine Bilder, über sein Leben wusste ich bislang noch nichts.
Deshalb hat mir das Buch gut gefallen, ich konnte etwas hineinlinsen ins das Leben des großen Malers.

Das Buch beginnt 1929, als Gala und ihr Mann Paul aus Paris in den kleinen Fischerort Cadaqués nach Spanien reisen. Dort lernen sie den dort lebenden Dalí kennen und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie egozentrisch die Menschen in der Kunstszene waren.
Paul, der Dichter, der immer nur nach Lust und Laune handelt und als dessen Managerin sich Gala, seine Frau sieht. Einerseits ordnet sie sich Pauls Bedürfnissen unter, andererseits bin ich mir nicht sicher, ob das nicht auch eher aus Geltungsbedürfnissen als aus tiefer Verbundenheit geschieht?
Gleiches Muster bei Dalí, dem so profane Dinge wie die Organisation des Broterwerb natürlich auch nicht zugemutet werden können.
Mich macht immer etwas sprachlos, wie unbekümmert die Interessen von Eltern in der Szene verfolgt werden, was mit gemeinsamen Kindern geschieht, who cares.
Das ist nicht das erste Buch aus der Zeit, das mich diesbezüglich etwas sprachlos zurücklässt.

Spannend, auf jeden Fall!
Dazu unterhaltsam und leicht lesbar geschrieben.

Im letzten Viertel hatte es dann für mich ein wenig Längen, da war die Luft für mich dann raus.
Außerdem hätte ich mir noch ein wenig mehr Einblick in die Werke Dalís und ihre Entstehung gewünscht, hier wurde nur anhand weniger ausgewählter Stücke etwas mehr darauf eingegangen.

Ganz klar ein Unterhaltungsroman, kunstgeschichtliche tiefere Einblicke werden hier nicht gewährt. Für mich aber insgesamt in sich so passend, ich habe das Buch gerne gelesen.