Schon wieder ein Strafversetzter

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rebekka Avatar

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Neuerdings scheint es in der Krimikultur von strafversetzten Ermittlern ja geradezu zu wimmeln. Und Frankreich hat offenbar einen großen Anteil daran. Während Kommissar George Dupin Paris verlassen und widerwillig in der Bretagne Dienst tun muss ("Bretonische Verhältnisse"), verschlägt es seinen Kollegen Simon Dreemer nach Lothringen. Klar, dass der darüber ebenso wenig erfreut ist und sich nur ungern an die Aufklärung eines Mordes macht.

Das war das erste Klischee. Das zweite lässt nicht lange auf sich warten: Der Mord hat seinen Ursprung wahrscheinlich in lang vergangenen Zeiten. Irgendwie hängt er mit der der Besetzung des Landes durch deutsche Truppen und die Kollaboration der Einheimischen im Zweiten Weltkrieg zusammen. Auch das ist nicht neu: Skandinavische Krimi-Autoren haben diese Idee bereits mehrfach verwendet. Mein Interesse weckt das schon lange nicht mehr.

Aline Kiner muss man zugute halten, dass sie hervorragend mit der Sprache umgehen kann. Ihre Schreibe liest sich leicht und angenehm. Vielleicht schafft sie es auch noch, Spannung aufkommen zu lassen. In den ersten Passagen der Leseprobe habe ich davon nichts bemerkt.