Zwischen Résistence und Kollaborateuren

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allegra Avatar

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Schon sehr viele Details werden in dieser sehr angenehm zu lesenden Leseprobe genannt, deren Zusammenhänge vermutlich wichtig sein werden in diesem Kriminalroman.

Im Prolog wird in atmosphärisch dichter  Sprache ein Weichnachtsgottesdienst im Jahre 1944 in Varenges beschrieben. Das Dorf wurde erst vor Kurzem befreit und die in den Süden vertriebenen Dorfbewohner sind zurückgekehrt, unter anderen Familie Caspar. Es wird schon angetönt, dass in der Abwesenheit des Pastors, er war in Lyon, in Dorf sehr viel passiert ist.
Die junge Mathilde verliert beim Verlassen der Kirche ihren Mann Johann aus den Augen. Bei der Suche findet sie ihn erhängt mit einem Schild „Strick der Kollaborateure“.

Wiederum in einem eisig kalten Winter im Jahr 2004 findet ein Pastor auf einem Spaziergang die Leiche eines jungen Mädchens, Nathalie Caspar. Sie trägt einen Strick um den Hals, was vermutlich einen Zusammenhang mit dem Prolog ergeben wird.

Der Polizist Simon Dreemer wurde nach Metz versetzt, die nächste größere Stadt bei Varenges. Er wird gleich bei seiner Ankunft an den Tatort gebeten und lernt dort seine Partnerin Jeanne kennen. Sie gehen beide bei Familie Caspar vorbei, um ihnen den Tod ihrer Tochter beizubringen. In der Familie scheint einiges in Unordnung zu sein.

Die ganze Geschichte spielt vor dem Hintergrund von Absenkungen. Das Gebiet war früher Bergwerksgebiet und droht sich abzusenken, weil die Stollen nicht mehr geflutet werden. Ein älterer Mann beobachtet in seinem Keller die Veränderung einer Verfärbung, vermutlich ein entstehender Riss.

Die Personenbeschreibungen gefallen mir ausnehmen gut und die Landschaft ist sehr stimmungsvoll dargestellt. Ich würde sehr gerne wissen, was es mit Johann aus dem Prolog und der Familie Caspar auf sich hat. Vermutlich führen die Ermittlungen in die Widerstandsbewegung zur Zeit des 2. Weltkrieges, was ich sehr interessant finde. Krimis mit historischem Inhalt aus der jüngeren Vergangenheit gefallen mir meistens sehr gut.