Dunkles Lothringen

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Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen! Bereits in der Leseprobe habe ich die Stimmung bemerkt, die in den wenigen Textseiten für mich entstanden ist.
Die Handlung ist relativ einfach erzählt: Simon Dreeemer wird aus dem mondänen Paris aufs Land nach Lothringen, realtiv nah zur deutschen Grenze versetzt. Mit seinem Eigensinn und seiner unabändelichen Meinung, dass ein Kindstod in Paris kein Unfall, sondern ein Verschulden der Mutter war, hat er sich keine Freunde gemacht. Zu seinem eigenen Schutz soll er in Ostfrankreich eine Auszeit verbringen. Doch kaum ist er dort angekommen, wird ein junges Mädchen tot in einer Erdspalte gefunden. Diese ist nicht ungewöhnlich für diese Region, in der jahrhundertelang Bergbau betrieben wurde und dessen Bewohner eng mit dieser Art von Broterwerb verbunden sind. Die Erde ist ständig in Bewegung "wie das Meer". Mehrere mögliche Täter werden in Erwägung gezogen, doch ein Motiv wird nicht offenbar. Zusammen mit Jeanne Modover, einer jungen Kollegin, die aus gleichem Ort wie das Mordopfer stammt, ermittelt Dreemer und lässt auch wieder seine Intuition spielen.
Bald geschieht wieder ein Mord an einem Mädchen und ein alter Fall aus der Vergangenheit scheint mehr Bedeutung zu haben, als zunächst geahnt...
Ich fand vor allem die Charaktere und die Beschreibung der Menschen und dieser Gegend, die sonst kaum irgendwo Schauplatz eines Romanes ist (außer Kriegsromanen) sehr interessant. Die Morde selbst machen eher traurig, als dass sie blutrünstig beschrieben werden. Die Sprache des Buches ist klar und flüssig, teilweise literarisch. Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen. Der Autorin Aline Kiner ist in meinen Augen ein gutes Debut gelungen. Dieses Buch ist zwar kein Reißer, aber einfach spannend..