Ein Dorf schweigt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
philo Avatar

Von

Das Buch war gut zu lesen und spannend geschrieben, aber keine "Offenbarung" (Le Dauphine Libéré). Hier werden zu viele Klischées bedient. Ein Kommissar, der von Paris nach Metz strafversetzt wird, ein Dorf, das schweigt, und eine erste Spur, die in das Jahr 1944 zurückführt, in dem ein junger Mann als Kollaborateur auf dem Friedhof gehängt wurde. All dies wurde in den letzten Jahren in zu vielen Krimis immer wieder neu beschrieben.

Das Dörfchen Varange ist ein Bergarbeiterdorf. Hier haben die Männer unter Tage unter schwersten Bedingungen gearbeitet. Jetzt ist die Mine stillgelegt und soll geflutet werden. Die Menschen fürchten um die Standfestigkeit ihrer Häuser. Da geschieht ein Mord. Die junge 17-jährige Nathalie wird in einer schlammgefüllten Erdspalte erstickt aufgefunden. Kommissar Dreemer und seine Kollegin Jeanne nehmen die Ermittlungen auf, aber die Dorfbewohner schweigen. Da es sich um die Enklin von Lucien Caspar handelt, wird zunächst eine Verbindung zu dem Mord von 1944 hergestellt, da Lucien hieran beteiligt gewesen sein soll. Als Motiv wird Rache vermutet. Als ein weiteres junges Mädchen auf die gleiche Artt ermordet wird, kommen die Ermittler dem Täter nach und nach auf die Spur.

Das Buch ist gut geschrieben. Die Handlungsstränge sind logisch aufgebaut und geben zunächst keinen Hinweis auf die Lösung. Eine Vermutung hatte ich jedoch etwa ab der Mitte des Buches, da nach dem Ausschlußprinzip nur eine Person in Frage kam. Meine Vermutung war richtig. Wer eine gute, unterhaltsame Kriminalgeschichte lesen möchte, dem kann ich das Buch empfehlen. Wie bereits bemerkt, eine Offenbarung ist es jedoch nicht.