Galgenmann

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chrischid Avatar

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Simon Dreemer ist gar nicht begeistert, dass er von Paris strafversetzt wird in die tiefste Provinz. Doch viel Zeit darüber nachzudenken bleibt ihm zunächst nicht, denn es bahnt sich sogleich der erste Fall an. Eine junge Frau wird ermordet in einer Felsspalte gefunden. Die Ermittlungen laufen sofort in eine Richtung, denn in der Vergangenheit gab es bereits einen ähnlichen Fall, der natürlich nun wieder hervor geholt wird. Doch ist wirklich dort anzusetzen? Hat nicht vielleicht jemand die damaligen Ereignisse zum Anlass genommen, die Polizei zu verwirren? Und diese muss sich beeilen, denn schon bald gibt es den nächsten Leichenfund...

„Galgenmann“ ist der erste Fall für Simon Dreemer, der aus Paris in die Provinz versetzt wird, was ihm natürlich gar nicht passt. Recht früh gibt es für die Polizei bereits etwas zu tun, da eine junge Frau ermordet aufgefunden wird. Die Autorin erzählt diese Geschichte sehr gemütlich, was sowohl positiv als auch negativ zu bewerten ist. Leider kommt es manchmal dadurch dazu, dass die Handlung schleppend voran geht und die Gefahr besteht, dass Langeweile aufkommt. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass man genug Zeit hat die gesamte vorliegende Situation zu erfassen und zu begreifen. Da keine Hektik vorherrscht, ist das Risiko zudem gering, wichtige Hinweise zu überlesen.

Spannung wird zwar nicht in dem Umfang geboten, wie erhofft und erwartet, aber ausreichend, um den Leser bei der Stange zu halten. Im Gesamtbild ist das dann aber auch wieder stimmig. Wäre die Spannung ausgeprägter, so würde sich das nicht unbedingt mit dem Stil in Einklang bringen lassen. Mit das Wichtigste ist zudem schließlich, dass man den Täter und sein Motiv nicht von Beginn an erkennt und das ist hier auf jeden Fall gegeben. Bis kurz vor der Auflösung kann man sich nicht sicher sein, ob man selber richtig gerätselt hat, da immer noch die ein oder andere Komponente fehlt.

Alles in allem ein guter, solider Krimi, der zwar noch Luft nach oben lässt, aber doch so interessant ist, dass man schon jetzt auf den zweiten Fall wartet.