Galgenmann

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Simon Dreemer wird von Paris zur Polizei nach Varange versetzt. Dort wird ein junges Mädchen tot aufgefunden. Parallel erfährt der Leser, dass es in dem kleinen lothringischen Dorf bereits 1944 einen Mord gab. Ob es hier einen Zusammenhang gibt?

Der Einstieg in das Buch war recht spannend und ließ auf einen ordentlichen Krimi schließen. Leider werden, wohl auch da das Buch eher dünn ist, die Charaktere nicht sehr tief dargestellt. Probleme in ihrem Leben werden nur angedeutet. Häufig kann der Leser erahnen, dass sie in Gesprächen eigentlich mehr von sich erzählen wollen. Da wäre meiner Meinung nach noch viel Raum für das Zwischenmenschliche gewesen, welches das Buch noch ein wenig interessanter gemacht hätte oder zumindest bezüglich der Figuren etwas runder. Die Mordermittlung selbst erscheint gut durchdacht. Die Auflösung hat mich nicht begeistert, sie wirkte sehr konstruiert. Da hatte ich mir während des Lesens mehr erwartet. Die Charaktere und die Geschichte im Zusammenspiel mit dem Handlungsstrang in der Vergangenheit hätten da noch mehr hergegeben.

Der Schreibstil war so angenehm zu lesen, dass ich das Buch sehr schnell zu Ende gelesen hatte. Das Dorf wurde nach meinem Empfinden fast detailierter und eindringlicher geschildert als die agierenden Figuren.

Insgesamt würde ich das Buch als ruhigen, unaufgeregten Krimi bezeichnen, der sich gut weglesen lässt, aber mir wohl nicht sehr lang in Erinnerung bleiben wird.