Galgenmann

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andrea dorothea Avatar

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Schauplatz der Geschichte ist ein Bergarbeiterdorf in Lothringen, Hier in Varange wird ein junges Mädchen ermordet aufgefunden. Grausam erstickt in einer Erdspalte. Simon Dreemer, der aus Paris nach Lothringen strafversetzt wurde, und seine Kollegin Jeanne ermitteln gemeinsam in dieser Sache. Zunächst tut sich der Gedanke auf, dass der Mord etwas mit einer uralten Geschichte zu tun hat. 1944 wurde nämlich in Varange ein Kollaborateur auf dem Friedhof gelyncht. Da viele Bewohner des Dorfes damals an dem Mord an Johann Ziegler beteiligt waren, sieht der aktuelle Mord nach Rache aus. Als schließlich ein weiteres Mädchen, auf ähnliche Weise ermordet, aufgefunden wird, kommt Licht in die Sache.
Mit viel Gespür für die Bergarbeiter mit dunkler Vergangenheit ermitteln die beiden Kommissare. Der Schreibstil ist flüssig, obwohl mir manchmal etwas Schwung gefehlt hat. Im Großen und Ganzen ist das Buch gut geschrieben. Bei anderen französischen Krimis habe ich bereits diese Zurückhaltung bemerkt, die einen nicht gerade fesselt oder schier vom Hocker reißt. Da muß man sich doch eher an deutsche oder skandinavische Krimis halten.
Alles in allem nicht schlecht, aber von der prophezeiten "Offenbarung" weit entfernt.