Grausame Morde in Lothringen

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Zurzeit scheint es bei französischen Schirftstellern äußerst beliebt zu sein, einen Kommissar in verschiedene Gebiete Frankreichs strafzuversetzen. Dies ist auch hier der Fall. Simon Dreemer wurde, wie kann es ander sein, aus Paris nach Lothringen versetzt. Dort hat er es gleich bei seiner Ankunft mit der Leiche eines jungen Mädchens zu tun. Auf den ersten Blick scheint es eine Einzeltat zu sein. Bis einer Polizistin Ähnlichkeiten mit einem lange zurückliegenden Verbrechen auffallen. Und was scheinen die Bewohner des Dorfes Varange zu verbergen? Dreemer und seine Kollegen müssen tief in der Vergangenheit des Dorfes und Lothringens graben und stoßen dabei auf eine Zeit des Chaos kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die Autorin hat einen gut lesbaren und flüssigen Schreibstil. Dreemer wirkt häufig Fehl am Platz und kennt sich mit den Gegebenheiten nicht aus. Dies ist aber keinesfalls ein Nachteil! Die Erklärungen, die er besonders von seiner Kollegin Modover erhält, helfen auch dem Leser, sich besser in die Gegend reinzudenken und sich die Geschehnisse besser vorzustellen. Bedauerlich ist, dass die vielen Andeutungen über Dreemers Vergangenheit doch recht wage bleiben. Es wird nicht klar, was für Gespenster ihn verfolgen. Diese Gespenster haben mich auch zum Teil irritiert, wenn Dreemer im Zuge der Ermittlungen etwas tat, was mir auf den ersten Blick seltsam vorkam oder aber auf einmal Ergbenisse präsentiert wurden, die er anscheinend vorher recherchiert hat - eine Recherche, von der der Leser nichts wusste. Trotzdem ist die Handlung gut gemacht. Der Spannungsbogen baut sich sehr gut auf und es war eigentlich an keiner Stelle im Buch langweilig. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen. Sehr schön fand dich auch, dass die Geschichte Lothringens und das Verbrechen so geschickt miteinander verwoben werden. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Fälle mit Simon Dreemer - gerne auch weiterhin in Lothringen - geschrieben würden.