Sozialexperiment
Die Leseprobe von Ganz in Splittern fasziniert mit einer intensiven, rohen Sprache, die den inneren Zerfall der Figuren spürbar macht. Jeder Satz wirkt wie ein Riss im Spiegel, durch den sich verdrängte Erinnerungen und unbewältigte Traumata Bahn brechen. Die Atmosphäre ist beklemmend, fast klaustrophobisch – als würde man in einem Raum voller Scherben stehen, unsicher, wohin der nächste Schritt führt. Die Protagonistin bewegt sich zwischen Schmerz und Sehnsucht nach Halt, doch alles scheint ihr zu entgleiten. Besonders eindrucksvoll ist die präzise, eindringliche Erzählweise, die nichts beschönigt, sondern die Wunden der Seele schonungslos offenlegt. Ein intensiver, verstörender Einstieg, der tief unter die Haut geht.