Gebete für die Vermissten

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zitroenchen Avatar

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Ladydi Garcia Martinez schreibt in der Ich-Form über ihr Leben. Sie lebt in einem Bergdorf irgendwo in Mexico. Dort leben nur noch Frauen. Die Männer sind über den großen Fluß nach Amerika gegangen um dort Geld für die Familien daheim zu verdienen. Aber das Geld kommt nicht lange. Die Mädchen werden solange es geht als Jungen ausgegeben bzw. danach so häßlich gemacht (nicht gewaschen, Zähne schwärzen bis ausschlagen, Gesicht mit Kohle einreiben), daß die Drogendealer kein Interesse an Ihnen haben. Die Mädchen werden teilweise sogar in Erdlöchern versteckt.
Paula ist die Einzige, die von den Dealern entführt wurde und zurückkam. Niemand kann sagen, was wirklich mit ihr passierte. Paula spricht nicht mehr und verhält sich wie ein Baby.

Die Sprache ist einfach gehalten. Gut und flüssig zu lesen. Lieber lese ich etwas lustigeres, unser Leben ist oft schon hart genug - aber hierzu im Gegensatz muß man sich fragen, warum bei uns alle jammern. Ich würde gerne wissen, ob Ladydi einen Ausweg findet und ein bißchen ein besseres Leben erhält. Ich würde es ihr echt wünschen.