Gebete für die Vermissten

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Die Leseprobe läßt mich sehr nachdenklich zurück. Was ist das für ein Leben, das die Menschen in dem kleinen mexikanischen Bergdorf führen müssen. Ladydi, ein junges Mädchen, erzählt in der Ichform, was sie dort alles erlebt. Hier leben meist nur Mütter mit ihren Kindern. Die Männer sind alle ausgewandert, um anderswo ihr Geld zu verdienen. Die meisten kommen nicht mehr zurück und irgendwann schicken sie auch kein Geld mehr. Als sie klein war, wurde Ladydi als Junge zurechtgemacht, weil immer wieder Drogendealer auftauchen und Mädchen entführen, von denen die meisten für immer verschwunden bleiben. Nur Paula, ein besonders hübsches Mädchen, kam zurück. Sie hat niemandem erzählt, wie es ihr ergangen ist. Sie mußte mit einem Fläschchen und Babynahrung gefüttert werden. Paulas Mutter hob Erdlöcher aus, in dem sich die Mädchen verstecken konnten, sobald Fremde im Ort auftauchten. Jennifer Clement erzählt schonungslos von dem erbarmungswürdigen Leben von Ladydi und den anderen Bewohnern in dem kleinen mexikanischen Dorf. Gibt es einen Ausweg aus dieser Situation? Was wird aus den Mädchen, wenn sie erwachsen sind? Ich bin sehr gespannt, was Ladydi noch zu erzählen hat und würde das Buch gerne zu Ende lesen.