Sie kommen in großen dunklen Autos und holen dich

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marapaya Avatar

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Mexiko, ein Dorf in den Bergen, bevölkert von Müttern und als Jungen getarnte Mädchen. Die Väter gingen über den Fluss in die USA, schickten anfänglich Geld und waren dann nur noch erreichbar für die Flüche der Mütter. Von den restlichen Männern in der Gegend hatten die Mütter nur Schrecken zu erwarten, Drogenplantagen, Waffen und Entführungen junger schöner Mädchen. Ladydi wächst auf an diesem Ort, indem sie sich hässlich machen musste, wenn sie auf die Straße ging oder sich in Erdlöcher versteckte, sobald sich ein SUV auf der schlechten, holprigen Straße näherte. So bleibt ihr und ihren Freundinnen einzig das Träumen vom Mädchensein.
Aus Ladydis Perspektive bringt Jennifer Clement dem Leser ein erschreckendes Leben in der Sprache einer einfach gebildeten Jugendlichen näher, das einem die feinen Härchen auf den Armen zu Berge stehen lässt. Angst, Geldnot, Schönheit als Bürde, Verleugnung des eigenen Geschlechts zum Schutz desselben und die Rachegedanken der vielen verlassenen Mütter geben bereits auf den wenigen Seiten der Leseprobe ein eindringliches Gebet über Mexiko und seine finstere Seite ab.