Gebete für die Vermissten - Leider nichts für mich

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zitroenchen Avatar

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Jennifer Clement hat über 10 Jahre vor Ort die Missstände und den Drogenhandel in Mexico recherchiert um dieses Buch zu schreiben. Ich hoffe sehr, daß dieses Buch aufwecken und an den Lebensumständen etwas ändern kann. Leider ist es nicht mein Buch und auf Seite 100 habe ich aufgegeben.

Ladydi Garcia Martinez schreibt in der Ich-Form über ihr Leben. Sie lebt in einem Bergdorf irgendwo in Mexico. Dort leben nur noch Frauen. Die Männer sind über den großen Fluß nach Amerika gegangen um dort Geld für die Familien daheim zu verdienen. Am Anfang kommen die Männer noch heim und bringen Geld und Aids mit, dann kommt nur noch Geld und dann gar nichts mehr. Die Mädchen werden solange es geht als Jungen ausgegeben bzw. danach so häßlich gemacht (nicht gewaschen, Zähne schwärzen bis ausschlagen, Gesicht mit Kohle einreiben), daß die Drogendealer kein Interesse an ihnen haben. Die Mädchen werden teilweise sogar in Erdlöchern versteckt.
Paula ist die Einzige, die von den Dealern entführt wurde und zurückkam. Niemand kann sagen, was wirklich mit ihr passierte. Paula spricht nicht mehr und verhält sich wie ein Baby.
Leichen tauchen auf und werden einfach vergraben. Leute verschwinden.

Ladydi erzählt ihr Leben wirr und durcheinander. Die Mutter hart und herzlos. Alle arm, können sich aber Fernseher leisten und Oprah / History-Channel ansehen. Bier und Tequilla gehen nicht aus, die Mädchen bekommen alle am selben Tag ihre erste Periode. Auf der einen Seite heißt es "der erste Tag ohne Paula" - auf der nächsten Seite, "niemand fragte, was Paula wollte, zumal sie wie ein Baby lebte".

Wichtiges Thema - vielleicht falsch verarbeitet.