Cold cases für Gina

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Inge Löhnig nimt den Leser dieses Mal mit auf einen Exkurs ins Berufsleben von Tino Dühnforts Freundin Gina, die auf sogenannte Cold cases - nie aufgeklärte Fälle - angesetzt wird. Angeluccis Ehrgeiz ist geweckt und sie deckt Schlampereien und neue Aspekte der Fälle auf, mit denen so keiner gerechnet hätte. Zunächst ermittelt sie im fall eines verhschwundenen kleine Mädchens, gegen den Willen ihres Chefs auf das Drängen der Mutter von Marie hin. Wieder einmal spielt ein Romanstrang im aktuellen Jahr 2015 und der zweite in der Vergangenheit - 2005. Dies macht die Lektüre für den Leser sehr spannend und aktuell, da Löhnigs Romane meist weit über das Genre des einfachen Krimis hinausreichen und weniger den Täter verurteilen und verteufeln, als die oftmlas unglücklichen und schicksalhaften Umstände schilden, die letztendlich zu einem Verbrechen führen können. Bereits in den letzten Bänden der "weißen Reihe"hat man sich mit dem poetischen Kommissar Constantin "Tino"Dühnfort identifiziert, der hier in einer Nebenrolle auftaucht. Handwerklich wieder sehr gut gestrickt, fesselnd und sprachlich abwechslungsreich. Ein Lob auf den deutschen Krimi, der in Form dieses Werks wieder einmal unter Beweis stellt, dass er im internationalen Vergleich durchaus mithalten kann. Würde ich sehr gern vorab lesen!