Münchens weiblicher Carl Mørck?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
zebra Avatar

Von

Die Leseprobe stellt die wichtigen Personen vor und die Handlungsstränge, von denen einer zehn Jahre zurückliegt: Petra Webers 6-jährige Tochter Marie hat das Wochenende bei ihrem Vater verbracht und kehrt von dort nicht zurück. Denn ihr Vater hat sich das Leben genommen und gesteht in seinem Abschiedsbrief, seine Tochter ermordet zu haben. Doch Maries Leiche wird nicht gefunden. Der in der Gegenwart verlaufende Handlungsstrang stellt die Kommissarin Gina Angelucci vor, die gerade im Licht der Presse steht, denn ihr Team hat einen 28 Jahre zurückliegenden Mord aufgeklärt. Durch den Presserummel wird Petra Weber auf Gina Angelucci aufmerksam und bittet diese, sich Maries Fall anzunehmen.
Der Stil von Inge Löhnig ist flüssig, schnörkellos und zieht den Leser recht schnell in die Geschichte hinein. Man fragt sich, ob Marie noch lebt und wo sie dann die letzten 10 Jahre war? Offenbar habe ich wieder mal eine deutsche Autorin verpasst, die in bester skandinavischer Tradition steht. Die Leseprobe von "Gedenke mein" erinnert mich abgesehen von den „menschelnden“ Stellen um Gina stark an Adler Olsen und seinen Cold Cases ermittelnden Carl Mørck. Ob Inge Löhnig die in der Leseprobe geweckten Erwartungen an das Buch halten kann, würde ich gerne „erlesen“.