ein "Cold Case" für Gina, der es es in sich hat

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mrs-lucky Avatar

Von

Der neue Krimi „Gedenke mein“ von Inge Löhnig reiht sich nahtlos in die Reihe um Tino Dühnfort und Gina Angelucci, auch wenn bei diesem Band zum ersten Mal Gina die Hauptrolle übernimmt.
Nachdem ihre Beziehung zu Tino Dühnfort bekannt wurde, ist Gina bei der Kripo München in die Abteilung zur Lösung sogenannter „Cold Cases“ gewechselt.
In „Gedenke mein“ wendet sich eine verzweifelte Mutter an Gina mit der Bitte, ihr bei der Suche nach ihrer vor 10 Jahren verschwundenen Tochter Marie zu helfen. Die Polizei hat den Fall längst abgeschlossen, da die Indizien dafür sprechen, dass Marie von ihrem Vater getötet wurde, bevor dieser im Anschluss Selbstmord begangen hat. Maries Leiche wurde jedoch nie gefunden, so dass ihre Mutter nicht an deren Tod glaubt.
Gina berührt dieser Fall so sehr, dass sie entgegen einigen Widerstands die Ermittlungen aufnimmt. Als sie nach kurzer Zeit neue Erkenntnisse und schwere Versäumnisse ihrer damaligen Kollegen aufdeckt, wird der Fall größer aufgerollt und enthüllt ein tragisches Verbrechen.
Wie schon Inge Lönigs andere Krimis um das Münchner Ermittlerduo hat mich auch dieser Fall wieder begeistert und in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist komplex, glaubhaft und mitreißend erzählt und verzichtet dabei wie von der Autorin gewohnt auf allzu reißerische Szenen.
Der Leser erlebt die Ermittlungen hautnah mit und wird dabei mehrfach auf falsche Fährten geführt. Die Charaktere und Szenen sind atmosphärisch und bildhaft geschildert, die tragischen Elemente dieses speziellen Falls sind mir stellenweise sehr nahe gegangen.
Nebenbei wird die Entwicklung der Beziehung zwischen Dühnfort und Gina weiter gesponnen, so dass Fans der Reihe voll auf ihre Kosten kommen. Aber auch Neueinsteiger dürften an den sympathischen Hauptdarstellern Gefallen finden, die mit viel Herzblut der Sache auf den Grund gehen. Da die Fälle voneinander unabhängig sind, muss man die anderen Bände nicht kennen, um diesen zu verstehen. Für mich ist auch dieser Krimi wieder eine klare Leseempfehlung.