Endlich spielt Gina Angelucci mal nicht die zweite Geige...

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sueorange Avatar

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Von Gina, die sich wegen ihrer Beziehung mit Tino Dühnfort zur Abteilung für ungeklärte Mordfälle versetzen ließ, bekam man seither leider nur am Rande etwas von ihren Fällen mit. Nun jedoch steht einer von Ginas Altfällen im Mittelpunkt: vor zehn Jahren verschwand die damals sechsjährige Marie spurlos, ihre Leiche wurde aber nicht gefunden. Ihr Vater hat damals Selbstmord begangen und ihre Mutter sucht seit zehn Jahren verzweifelt nach ihr. Bisher ist man davon ausgegangen, dass es ein Mitnahmeselbstmord war. Gina rollt den Fall neu auf und stößt auf einige Ungereimtheiten. Ist Marie vielleicht noch am Leben? Gina, die selbst bald Mutter sein wird, geht der Fall sehr nahe.

Ein wirklich rätselhafter und spannender Fall! Ich hatte Gina bei den letzten Fällen von Tino vermisst und mich sehr darüber gefreut endlich mal wieder mehr von ihr zu lesen. Ich mag ihre offene Art, im Gegensatz zu Tino geht sie auch manchmal unkonventionelle Wege und biegt sich das Gesetz etwas zurecht. Ihr Kollege Holger ist mir bei diesem Fall auch ans Herz gewachsen, er scheint seines am rechten Fleck zu haben, auch wenn er mit seinen Fitnesstipps bei der genussfreudigen Gina nicht so weit kommt.

Inge Löhnigs Schreibstil mag ich sehr gerne, sie streut gekonnt Hinweise, legt falsche Fährten und hält so die Spannung auf einem hohen Level. Man rät gerne als Leser selbst mit bei ihren Krimis und dennoch überrascht sie einen meistens mit der ein oder anderen Wendung. Auch nimmt sie Bezug auf das aktuelle Geschehen und frühere, reale Vermisstenfälle.

Ginas Fall hat mich sehr berührt und gut unterhalten, auch wenn nun wahrscheinlich erst einmal Tino wieder am Zug sein wird, freue ich mich jetzt schon auf Ginas nächsten Fall. Cold Cases können ganz schön nervenaufreibend sein, wenn man zuviel Staub aufwirbelt!