Gedenke mein

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sylviemarie Avatar

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Petra Weber ist nur noch ein Wrack. Vor zehn Jahren hat ihr Mann Chris kurz vor der geplanten Scheidung Selbstmord begangen und die gemeinsame Tochter Marie ebenfalls getötet. Er hat einen Abschiedsbrief hinterlassen und seine Tat begründet. Trotzdem glaubt Petra nicht daran, dass er Marie tatsächlich getötet hat. Sie ist fest davon überzeugt, dass er sie in die Obhut einer fremden Familie gegeben hat, um sie zu quälen. Seither ist sie auf der Suche nach ihrem Kind und nutzt jede nur erdenkliche Möglichkeit, um auf sich Aufmerksam zu machen – ohne Erfolg. Nun endlich gelangt sie an Gina Angelucci, die – bedingt durch ihre Schwangerschaft – Verständnis hat für die Nöte der Frau, obwohl sie sich zunächst für nicht zuständig erklärt. Petra ist jedoch hartnäckig und Gina geht der Fall näher als gedacht und so zieht sie erste Erkundigungen ein und stellt fest, dass bei den seinerzeitigen Ermittlungen etliche Fehler passiert sind. Sie schafft es, den Fall übertragen zu bekommen und beginnt nach zehn Jahren noch einmal zu ermitteln und kommt prompt zu völlig überraschenden Ergebnissen.
Inge Löhnig kann es einfach. Immer wenn man denkt, man hat den Fall geknackt, kommt eine vollkommen überraschende Wendung und es bleibt bis zum Ende spannend. Im aktuellen Fall sind die einzelnen Charaktere durchaus glaubwürdig dargestellt. Stellenweise hat die Besessenheit von Petra Weber richtig genervt und doch konnte man irgendwie nachvollziehen, dass sie nicht loslassen konnte. Die Freunde, die nicht so recht wussten, wie sie sich richtig verhalten sollten und sich lieber abwendeten, all diese Dinge sind so gut vorstellbar und machen die Geschichte noch ein Stück gruseliger. Alles in allem überaus gut gelungen.