Gina Angelucci und ein neuer Cold Case

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girasole Avatar

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Im Februar 2005 verschwindet die 6-jährige Marie mit ihrem Vater spurlos. Chris, der Vater, hat Selbstmord begangen. Seine Leiche und einen Abschiedsbrief findet man in einer abgebrannten Hütte am Langbürgner See, Marie bleibt verschwunden. Die Mutter hofft, daß ihr Noch-Ehemann die Tochter „nur“ entführt und in gute Hände gegeben hat. Petras Freunde Mark und Heike versuchen sie zu trösten, indem sie beteuern, daß Chris der kleinen Marie bestimmt nichts angetan hat. Die Mutter wendet sich an Zeitungen und bittet um Spenden, um weiter Nachforschungen betreiben zu können. Im Laufe der Jahre bleiben diese leider aus. Trotzdem gibt sie nicht auf und wendet sich sogar an eine Wahrsagerin, die ihr mitteilt, daß ihre Tochter lebt und daß es ihr gut geht.

Nach zehn Jahren liest sie in einem Zeitungsinterview, daß Gina Angelucci, die mittlerweile in der Abteilung für Cold Cases tätig ist, einen alten Fall aufgrund neuer Untersuchungsmethoden erfolgreich aufklären konnte und sie nimmt Kontakt mit ihr auf. Nach anfänglichem Zögern verspricht Gina, sich mit den Kollegen in Rosenheim in Verbindung zu setzen. Dort muß sie feststellen, daß bei den Ermittlungen sehr nachlässig gearbeitet wurde. Jetzt nach 10 Jahren müssen Gina und ihre Kollegen den Fall von Anfang an neu aufrollen. Dies stellt sich teilweise als sehr schwierig heraus, weil manche Ermittlungsmethoden noch nicht üblich waren, Unterlagen bereits vernichtet wurden oder Zeugen verzogen sind.

Tino hat in seiner Abteilung mit einem Fall zu tun, der ihm sehr nahe geht. Es wurde eine Babyleiche in einem Müllcontainer gefunden. Tage später findet man im Wald eine junge Frau, die Mutter des Jungen, die die Geburt nicht überlebt hat.

Die Liebe zwischen Tino und Gina scheint mit der Schwangerschaft noch gewachsen zu sein. Er ist ständig besorgt um sie und das Kind. Tino möchte, daß sie die Schwangerschaft bekannt gibt. Das hätte natürlich für Gina zur Folge, nur noch für den Innendienst eingeteilt zu werden. Die Hochzeitsvorbereitungen sind voll im Gange.



Ich kenne alle bisherigen Fälle und daher ist es wie ein Heimkommen. Man kennt Tino und Gina schon sehr gut. In diesem Buch ist erstmals Gina die Hauptperson. Die Autorin hat ihren Schreibstil beibehalten. Das Buch liest sich flüssig, die Spannung bleibt bis zum Ende erhalten und die Autorin lässt auch aktuelle politische Ereignisse mit einfließen. Sie lässt ihre Leser an den Ermittlungserkenntnissen teilhaben, so daß man immer wieder auf neue Fährten und damit neue Verdächtige gebracht wird. Die Figuren sind sehr realistisch beschrieben und die Verzweiflung der Mutter spürt man förmlich. Auch der Umgang unter den Kollegen, Zuständigkeiten innerhalb des Polizeiapparates etc. sind authentisch dargestellt.

Zur endgültigen Aufklärung, zum Täter etc. möchte ich jetzt nichts vorwegnehmen, nur soviel – der Fall wird gelöst!

Von mir eine eindeutige Leseempfehlung!