Tragisch, traurig und solide

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GEDENKE MEIN ist der erste Fall für Gina Angelucci, die Verlobte des Münchener Hauptkommissars Tino Dühnfort. Zusammen mit ihrem Kollegen Holger gerät sie in der Abteilung "ungeklärte Altfälle" an einen ominösen Vermisstenfall. Vor 10 Jahren verschwand die 10-jährige Marie spurlos. Ihr Vater verbrachte das Wochenende mit ihr, brachte sie aber nie zur Mutter zurück. Wenige Tage wurde neben seiner Leiche ein Abschiedsbrief gefunden. Alles deutet auf einen Mitnahmetod hin. Gina sieht das anders und ermittelt in Kreisen von Kindesentführung und Missbrauch.

Spannend von der ersten Seite an erzählt Inge Löhnig im gewohnt flottem Stil. Die überschaubaren Kapitel rasen nur so dahin und trotz 400 Seiten ist der Krimi viel zu schnell ausgelesen. Dass Gina nun erstmalig in einem "Dühnfort-Krimi" die Ermittlungen führt, hat dem Buch keinen Abbruch getan - eher im Gegenteil. Mit Kalkül, Optimismus und einem zähen Durchhaltevermögen brilliert sie als Protagonistin und macht einen sehr sympathischen Eindruck.

Das Cover mit dem See passt für mich richtig gut zum Buch und fängt die Stimmung auch ein. Mit dem Titel kann ich mich allerdings nicht so wirklich anfreunden. Ohne etwas verraten zu wollen und genau zu wissen an wem man gedenken soll, ist er eher unpassend. Stil und Sprache überzeugen genauso wie ein gut durchdachter Plot.

Für mich 4,5 Sterne weil einfach das ganz bestimmte Überraschungsmoment bzw. der "Umhaueffekt" noch fehlte. Ansonsten wirklich sehr zu empfehlen - gerade für Tino-Fans.