Dichterische Freiheit
Um diesen Kriminalroman gebührend zu schätzen, sollte man schon ein ausgemachter Fan des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann sein. Und genau das ließ mich voller Interesse zu diesem Werk greifen, zumal ich schon voller Andacht vor dem Schreibtisch in Nidden stand, an dem er die unvergleichlichen Josephsromane schrieb.
Treffend und anschaulich lässt Eckardt die einzigartige Landschaft der Kurischen Nehrung am Auge der Leser vorüberziehen, auch das Zeitkolorit hat er akribisch recherchiert und in passende Worte gegossen. In die von ihm ausgedachte Handlung flicht er immer wieder überlieferte Texte Thomas Manns ein. So gibt er uns Einblick in dessen Konflikt zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik in einer wohldurchdachten Argumentation zum Beispiel auf Seite 232 ff.
Am Ende hätte ich mir gewünscht, das sehr erhellende Nachwort als erstes gelesen zu haben, um Dichtung und Wahrheit besser voneinander unterscheiden zu können.
Die Aufklärung des Verbrechens hätte mich nicht unbedingt bei der Stange gehalten, doch in den "reinen Tor" Miuleris, den Ermittler wider Willen, konnte ich mich zunehmend einfühlen und war erleichtert, den Schriftsteller einmal nicht als das egozentrische Ekel dargestellt zu sehen, sondern sympathische und humorvolle Züge bei ihm beobachten zu dürfen. Mein Fazit aus der Lektüre lautet, dass ich mich auf unterhaltsame Weise mit den Auseinandersetzungen eines großen Geistes mit den Unbilden des Nationalsozialismus befassen durfte.
Treffend und anschaulich lässt Eckardt die einzigartige Landschaft der Kurischen Nehrung am Auge der Leser vorüberziehen, auch das Zeitkolorit hat er akribisch recherchiert und in passende Worte gegossen. In die von ihm ausgedachte Handlung flicht er immer wieder überlieferte Texte Thomas Manns ein. So gibt er uns Einblick in dessen Konflikt zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik in einer wohldurchdachten Argumentation zum Beispiel auf Seite 232 ff.
Am Ende hätte ich mir gewünscht, das sehr erhellende Nachwort als erstes gelesen zu haben, um Dichtung und Wahrheit besser voneinander unterscheiden zu können.
Die Aufklärung des Verbrechens hätte mich nicht unbedingt bei der Stange gehalten, doch in den "reinen Tor" Miuleris, den Ermittler wider Willen, konnte ich mich zunehmend einfühlen und war erleichtert, den Schriftsteller einmal nicht als das egozentrische Ekel dargestellt zu sehen, sondern sympathische und humorvolle Züge bei ihm beobachten zu dürfen. Mein Fazit aus der Lektüre lautet, dass ich mich auf unterhaltsame Weise mit den Auseinandersetzungen eines großen Geistes mit den Unbilden des Nationalsozialismus befassen durfte.