Auf den Spuren des Guide Gabin

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Der kulinarische Krimi „Gefährliche Empfehlungen“ von Tom Hillenbrand ist zwar bereits der fünfte Band um den Koch und Hobbydetektiv Xavier Kieffer, doch für mich war es das erste Mal, dass ich einen Band dieser Reihe gelesen habe.

Valérie Gabin, Enkelin von Auguste Gabin, dem Erfinder des Guide Gabin, feiert Eröffnung der neuen Gabin-Repräsentanz. Alles was in der Sterneküche einen Rang und Namen hat, ist da. Als Gastredner tritt Frankreichs Präsident Francois Allégret auf. Trotz der großen Sicherheitsmaßnahmen schafft es ein radikaler Aktivist, die Bühne zu stürmen. Die Sicherheitskräfte können ihn festnehmen, doch dann setzt ein Stromausfall ein. In diesem Durcheinander verschwindet die äußerst seltene Ausgabe des Guide Gabin aus dem Jahr 1939. Für Valérie Gabin ist dieser Diebstahl sehr unangenehm, da es sich bei ihrem Ausstellungsstück um eine Leihgabe handelte. Xavier Kieffer will seiner Freundin helfen und beginnt Nachforschungen anzustellen, stößt auf eine Leiche und gerät selbst in Gefahr.

Neben diesem Hauptstrang gibt es zwischendurch kurze Rückblicke in die Zeit des zweiten Weltkrieges und man kann erahnen, dass der Guide Gabin von 1939 eine besondere Rolle spielt. Doch welchen Grund gibt es, dass nach mehr als siebzig Jahren jemand eine Leiche in Kauf nimmt, um das Buch in die Hände zu bekommen?

Das Cover hat mir gefallen und reiht sich harmonisch in die Vorgängerbände mit ein.
Der Schreibstil ist angenehm leicht, an einigen Stellen mit einem Augenzwinkern geschrieben. Es handelt sich hier nicht um einen typischen Kriminalroman. Die Spannung kommt nur sehr langsam in Gang. Da es sich um einen kulinarischen Krimi handelt, erfährt der Leser natürlich viel über die gehobene, französische Küche im Wandel der Zeit sowie über die Abläufe in einem Restaurant. Wobei mir die vielen französischen Bezeichnungen etwas zu viel waren. Es gibt zwar am Ende ein Glossar, aber es störte mich, ständig irgendwelche Begriffe nachzuschlagen, so dass ich es nach einiger Zeit aufgegeben habe.

Tom Hillenbrand hat es verstanden die Kriegszeit, Politik und aktuelle Themen wie Terror miteinander zu verflechten, so dass nach und nach die Geschichte aufgedeckt wurde. Manches wirkte auf mich etwas konstruiert und die Spannungshandlung kam ein wenig zu kurz für mich.

Wer keinen Wert auf einen spannungsgeladenen Krimi legt, sondern sich angenehm unterhalten lassen will, der sollte diesen kulinarischen Krimi lesen.