Das Geheimnis des 39er Guide Gabin

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soll der ehemalige Sternekoch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer aus Luxemburg im Auftrag des französischen Präsidenten auskundschaften. Sie kennen sich aus der Zeit als der Präsident noch Bürgermeister von Paris war und Xavier maßgeblich an der Aufklärung des Mordes an einem japanischen Sushi-Koch beigetragen hat. Außerdem ist der Präsident mit Xaviers Partnerin Valerie Gabin, der Erbin des Gabin Imperiums, befreundet.

Bei der feierlichen Eröffnung des großartigen Gabin Maison, bei der alle Größen der Kochkunst und auch der französische Präsident anwesend sind, kommt es zu einem Stromausfall und später wird der Diebstahl des Guide Gabin von 1939 entdeckt. Gerade diesen und den allerersten von 1921 hatte Valerie auf nicht ganz legalem Weg aus der Nationalbibliothek entliehen. Als Xavier den 1921er zurückbringt, findet er den Bibliothekar erschossen vor und wird selbst niedergeschlagen. Die und der Auftrag des Präsidenten veranlassen ihn, sich nun selbst auf die Suche nach einem der seltenen 39er Guides zu machen, um herauszufinden, welche geheime Nachrichten der enthält. Das erweist sich aber als lebensgefährlich, er wird verfolgt und bedroht.
Es ist bekannt, dass die Guides so gute und detaillierte Ortskarten enthielten, dass diese im 2. Weltkrieg sowohl von der deutschen Wehrmacht als auch von den Alliierten zur Orientierung genutzt worden. Ein zweiter Handlungsstrang des Romans spielt im Krieg und der Leser erfährt, dass Mitglieder des amerikanischen Geheimdienstes den Guide auch zum Dechiffrieren verwendet haben. (Sehr interessant war für mich auch, was über die Rolle des Senders Radio de Luxe erzählt wird)
Aber genau wie Valerie erscheint es auch dem Leser abwegig, dass amerikanischer oder britischer Geheimdienst 70 Jahre nach dem Krieg noch Interesse an den alten Unterlagen haben könnten. Aber wer ist es dann, und was ist so wichtig, dass derjenige auch vor Mord nicht zurückschreckt?.....

Der Roman beginnt mit viel Spannung und man erfährt zusätzlich interessantes zur Geschichte des Guide Gabin. Aber im weiteren Verlauf wird die Handlung teilweise unüberschaubar, es kommt zu Längen und das Ende erscheint mir dann doch recht konstruiert. Auch wenn es ein kulinarischer Krimi ist, die häufige Aufzählung der Gerichte mit langen französischen Namen stört den Lesefluß. Um im Jargon zu bleiben, diese Lektüre war für mich kein flotter leichter Salat oder ein luftiges Souffle, sondern eher schwer "mehl- und fettbelastet", und der Koch weiß selbst nicht so recht, was er kreieren will sondern läßt sich einfach vom Ergebnis überraschen.