Enttäuschend

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philo Avatar

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Die Vorfreude auf einen neuen Krimi mit dem Luxemburger Koch Xavier Kieffer war groß, fand ich doch die vorhergehenden Bände sehr gut und bin inzwischen ein echter Fan von Xavier Kieffer. Dieses Mal hat der Autor den Bogen jedoch überspannt. Viel zu beladen mit unterschiedlichen Handlungssträngen und zurückgehend bis in das Jahr 1940 war die Geschichte teilweise sehr langatmig, so daß keine rechte Lesefreude aufkam.
Rätselhaft ist, wie der Koch sein Restaurant führt, war er in dieser Geschichte nur sehr selten dort anwesend. Zur Einweihung des Museums Gabin weilte Xavier Kieffer in Paris, um an den Eröffnungsfeierlichkeiten teilzunehmen, ist doch seine Freundin Valerie die Chefin des Unternehmens. Der fanzösische Präsident, ein Freund von Valerie, hält die Eröffnungsrede, die von einem Veganer gestört wird. Als anschließend der Strom ausfällt, wird die Veranstaltung abgebrochen. Obwohl die Sicherheitskräfte des Präsidenten vor Ort waren, fehlt anschließend ein wertvolles Buch, der Guide Bleu von 1939. Obwohl es einen Toten gibt, ist nun vordringlich nicht viel über die Aufklärung des Mordes zu erfahren, sondern die Handlung dreht sich fast ausschließlich um die Wiederbeschaffung des Restaurantführers aus dem Jahr 1939, von dem es, wie sich herausstelt, zwei Fassungen gibt. Interessant ist zu lesen, weshalb dies so ist, aber für mich war das einfach zu viel Guide Bleu. Die Rolle, die der Autor dem französischen Präsidenten zugedacht hat, ist total unrealistisch und macht für mich das Buch unglaubwürdig. Schade, ich hatte mich auf das Buch gefreut und viel mehr erwartet.