ein Buch der anderen Art

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Unser erstes Exit Room Rätselbuch – einerseits war ich skeptisch, andererseits aber auch sicher, dass mein Sohn (11) das Buch sehr gerne lesen würde. Letztlich überzeugte mich das Buch auf ganzer Linie. Das Cover ist ein Softeinband, aber sehr hochwertig und passt perfekt zum Buch. Mit dem großen Vorhängeschloss, dem Hotelschlüssel, den Zahlen und Codes macht es richtig Lust, sofort loszulegen. Ein tolles Detail sind die drei kleinen Bilder, die bei Wärme sichtbar werden und später noch eine Rolle spielen werden. Das gesamte Buch fällt durch seine detailreiche Gestaltung auf. Neben den zwei Haupträtselbilder finden sich Bilder von dem gerade wichtigen Ausschnitt im Stil von Polaroidfotos auf den entsprechenden Seiten. Jede Seite hat das gleiche Layout, ist durch die Rätsel aber unterschiedlich gestaltet. Keine Rätselart wiederholt sich und beim Lösen sind verschiedene Fähigkeiten gefragt. Die Seiten sind verschlossen und müssen erst geöffnet werden. Durch das etwas dickere Papier lassen sie sich ohne Probleme mit einem Lineal aufreißen. Dies ist das erste Mal, dass das bei einem unserer Bücher so leicht und sauber funktioniert (Stichwort: Adventskalenderbücher). Der Text war leicht verständlich und die Menge auch passend für die Zielgruppe, vielleicht abgesehen von ein bis zwei Rätselaufgaben mit viel Text, aus dem Informationen entnommen werden sollten. Dies ist sicher nicht jedem Achtjährigen ohne Hilfe möglich.

Es gibt zwei Rätsel im Buch, die zwar zusammenhängen („Gefangen im Hotel“), aber unabhängig voneinander gelöst werden können. Mein Sohn brauchte für das zweite Rätsel eine gute Stunde, für das erste etwas länger, da er sich erst mit dem Buch und wie es funktioniert vertraut machen musste. Das erste Rätsel bestand aus elf Aufgaben, das zweite aus zehn. Meinem Sohn hat das zweite Bild besser gefallen. Für ihn waren auch die Aufgaben des zweiten Rätsels einfacher zu lösen. Dies ist natürlich individuell und hängt vielleicht auch damit zusammen, dass er dann bereits mehr Übung hatte bzw. eher wusste, was zu tun war. Ihm gefällt der Abwechslungsreichtum bei den Rätseln sehr. Einmal angefangen, hörte er auch nicht auf, bis alle Rätsel (eines Bildes) gelöst waren. Mit acht Jahren wäre er aber sicher nicht in der Lage gewesen, die Aufgaben allein zu bewältigen. Die Tipps haben ihm nicht wirklich weitergeholfen. Meist war er darauf auch schon selbst gekommen und es hing eher an der genaueren Umsetzung. Die hintere Seite mit den vollständigen Lösungen wollte er nicht öffnen, um nicht schon weitere Lösungen zu sehen. Wie sich später herausstellte, war dies auch eine gute Idee, da man schnell einen Überblick über alle bekam.

Letztlich hat sich meine Befürchtung, dass das Buch beim Lösen der Rätsel völlig zerstört wird, ganz nach dem Motto des Buches: „Es ist alles erlaubt!“, nicht bewahrheitet. Mein Sohn hat eine Seite herausgetrennt. Das ging aber von selbst sehr sauber und es kam auch keine weitere Seite mit. Auf drei Seiten hat er „gemalt“, eine Seite geknickt und auf einigen Seiten etwas (sauber) ausgeschnitten. Alles Ausgeschnittene heben wir in einem Umschlag auf. Meine Kinder wissen, wie man mit (normalen) Büchern umgeht und dies ist eben eine andere Art Buch. Bis auf ein Rätsel könnte man unser Buch noch einmal durcharbeiten und hätte die Teile sogar schon ausgeschnitten.

„Gefangen im Hotel - Ravensburger Exit Room Rätsel“ kann ich wirklich jedem empfehlen. Auch Kinder, die nicht so gerne lesen, aber Rätsel lieben, werden damit viel Spaß haben. Wer damit leben kann, dass das Buch für den einmaligen Gebrauch bestimmt ist, hat eine außergewöhnliche Reihe für sich entdeckt. Es wird auf jeden Fall nicht unser letztes Ravensburger Exit Room Rätsel gewesen sein.