Gutes Buch für Kinder zum Selberlesen

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Veronika Aretz hat bereits einige Bücher mit „Abenteuer[n] in Mirathasia“ veröffentlicht. „Gefangen im Riesenbuch“ ist jedoch das erste Buch, das mein Sohn (10 Jahre) und ich in dieser Reihe und von der Autorin überhaupt gelesen haben. Soweit ich das beurteilen kann, steht dieses Buch unabhängig in der Reihe, auf jeden Fall kann es ohne Kenntnis der anderen Bücher gelesen werden.

Äußerlich sprach uns das Buch nicht so an. Das Cover erinnert uns es eher an Anime/Manga, was auch für den Titel bzw. die graphische Darstellung desselben gilt. Da der Klappentext aber ein spannendes Abenteuer verspricht, waren wir neugierig auf das Buch. Die Geschichte ist in acht Kapitel aufgeteilt und wird auf 76 Seiten erzählt. Das Buch ist in Fibelschrift geschrieben und in Flattersatz. Zudem lockern viele Bilder den Text auf. Die Sprache ist für das empfohlene Lesealter angemessen, mein Sohn stolperte über ein paar Wörter, vor allem den Titel. Dies ist jedoch sehr individuell.

Das Buch ist ein Apell, mehr zu lesen und nicht die gesamte Freizeit am Smartphone zu verbringen. Dies geschieht nicht mit erhobenem Zeigefinger, obwohl es das Hauptthema der Geschichte ist. Die Idee die Hauptfigur in eine andere Welt zu versetzen ist nicht neu, gefällt meinem Sohn aber immer wieder gut. Er las mir das Buch mit Freude vor und fand die Geschichte interessant und spannend. Die Figur der Emily empfand mein Sohn als sympathisch und konnte mit ihr mitfühlen. Die Geschichte war für ihn schlüssig und er würde sich über eine Fortsetzung freuen. Die Bilder im Buch haben meinem Sohn sehr gut gefallen und dabei geholfen, sich den Ort des Geschehens besser vorstellen zu können.

Zum Schluss noch ein Hinweis darauf, dass in der Geschichte durch Nennung der Titel Werbung für andere Bücher dieser Reihe gemacht wird. Mein Sohn empfand dies nicht als störend. Ich hätte mir an dieser Stelle grundsätzlich eher die Nennung von Kinderbuchklassikern gewünscht. Allerdings bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob das der Geschichte nicht irgendwie die Leichtigkeit genommen hätte. Erschwerend kommt noch hinzu, dass diese Auswahl bestimmt auch nicht jedermanns Geschmack getroffen hätte. Für mich stellt die Eigenwerbung daher in diesem Fall keinen Negativpunkt dar, ich wollte es aber erwähnt haben. Positiv fiel mir allerdings ein eventueller Ausblick auf den nächsten Band dieser Reihe auf, dessen möglichen Titel die beiden Hauptfiguren diskutierten. So bietet sich die Gelegenheit, ganz nebenbei auch noch etwas über eine gelungene Titelwahl für die eigene Geschichte mitzunehmen.

Insgesamt ist „Gefangen im Riesenbuch“ für mich ein sehr gutes Buch, um Kinder zum lesen zu motivieren. Es ist ein Taschenbuch im Selbstverlag, daher kann es vielleicht nicht ganz mit "großen und bekannten Kinderbuchreihen" mithalten. Das muss es meiner Meinung auch gar nicht. Aufgrund der bereits oben erwähnten graphischen Gestaltung (Silbenschrift, Flattersatz etc.) halte ich es für ideal zum Selberlesen. Ich könnte mir das Buch auch als Schullektüre vorstellen, da es sozusagen „thematisch neutral“ ist und einige Anlässe für weiterführende Gespräche und „Ideen zur Weiterarbeit“ bietet.