Befreit

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liesmal Avatar

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In dem Buch „Gefangen und frei“ erzählt David Sheff von einem Menschen, der in der Todeszelle Buddhist geworden ist. Dies ist eine wahre Geschichte.
Er hatte keine glückliche Kindheit, ist später durch falsche Freunde auf die schiefe Bahn geraten und immer weiter versackt in seiner Welt aus Hass und Gewalt. So landete Jarvis Masters immer wieder hinter Gittern, zuletzt als ein zum Tode Verurteilter in einer Todeszelle von San Quentin. Mehr als sein bisheriges halbes Leben ist er schon gefangen – und fühlt sich trotzdem seit vielen Jahren frei.
Der Einstieg ins Buch ist mir nicht ganz leicht gefallen, denn der Schreibstil von David Sheff ist sehr sachlich gehalten. Allerdings war ich bald fasziniert davon zu erfahren, wie es Jarvis gelungen ist, sein Leben zu ändern und in friedliche Bahnen zu lenken. Davor habe ich große Hochachtung. Mit Spannung habe ich verfolgt, wie er es geschafft hat, nicht wieder rückfällig zu werden in seinen Gedanken und Taten.
Das Buch gibt mir einen guten, einfachen Einblick in die Lehren des Buddhismus. Als Christin, die sich, nach ihrer Religion befragt, gern als ökumenisch bezeichnet, habe ich mit großem Interesse die Ähnlichkeiten der Werte von Christentum und Buddhismus zur Kenntnis genommen.
Mich hat das Leben von Jarvis mit seiner Wandlung wirklich fasziniert. Ganz besonders habe ich genossen, von ganz einfachen schönen Dingen zu lesen. So erzählt Jarvis zum Beispiel davon, dass er einmal „auf Gras“ gelaufen ist, was für ihn ein ganz besonderes Erlebnis war, dagegen von Menschen, die nicht in Gefangenschaft leben, gar nicht registriert werden. Ich habe allergrößten Respekt davor, was Jarvis geschafft hat, und ich finde es großartig, dass er seine Lehren in San Quentin verbreitet.
Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für eine Geschichte, die mich viel Neues gelehrt hat.