Der Buddhist im Todestrakt - - Den Tod im Blick und trotzdem frei?

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rose75 Avatar

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Mit 19 Jahren wurde Jarvis Jay Masters wegen Raub- und Gewaltdelikten zu einer Haftstrafe verurteilt. Während seiner Haft kam es zu einem tödlichen Übergriff auf einen Wächter. Jarvis wurde wegen Mittäterschaft angeklagt und am Ende zum Tode verurteilt. Nach seiner Aussage zu Unrecht. Mittlerweile sitzt er seit 30 Jahren im Todestrakt von St. Quentin.

David Sheff beschreibt in diesem Buch Stationen im Leben von Jarvis und wie ihn die buddhistische Lehre und Praxis durch die dunkelste Zeit in seinem Leben geführt hat. Ich konnte das alles gut nachvollziehen und fand auch einige wertvolle Impulse für mich persönlich.

Im Vordergrund steht die Biographie von Jarvis Masters und wie er rückblickend auf seine Kindheit, Jugend und Zeit im Gefängnis schaut. Die buddhistischen Impulse kommen durch Gespräche und Briefe mit Freunden.

Viel Raum bekommt auch die Situation im Gefängnis. Das Leben hinter den Mauern läuft nach anderen Regeln als in Freiheit und trotzdem kann man Jarvis glauben, dass er in manchen Punkten freier ist, als der 'Durchschnittsmensch'.

Im Verlauf des Buches tauchen viele Personen auf, die zum Teil sehr prominent in der buddhistischen Gemeinde sind. Da wäre ein Personenregister für mich hilfreich gewesen.

Das Buch selber ist gut und flüssig geschrieben. Für manche vielleicht zu distanziert.