Ein Buch, das lange nachwirkt

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edda Avatar

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Die von David Sheff zusammengefasste wahre Lebensgeschichte eines zum Tode Verurteilten ist kein leichter Stoff. Es ist eine sachliche und mitfühlende Dokumentation über Jarvis Jay Masters, der im Hochsicherheitstrakt von San Quentin zum Buddhisten wird.
Trotz des viermaligen Versuchs, das damalige Todesurteil zu widerrufen, scheitert es an der Gesetzgebung. Jarvis, inzwischen 50 Jahre alt, ist seit seinem 19.Lebensjahr in Haft. Er lernt durch engagierte Menschen den Buddhismus kennen, der ihn all die Jahre begleitet. Der Leser bekommt nicht nur weltliche Einblicke in das Gefängnisleben dieser Korrekturanstalt, auch werden umfassende Einsichten in den buddhistischen Werdegang Jarvis vermittelt. Die Spannung liegt in eben dieser Diskrepanz.
Wir bekommen tiefe Einblicke in das Leid des zu unrecht Verurteilten und seiner Sehnsucht, dem durch Meditation zu entfliehen. Was würde Jarvis darum geben, eine echte Türklinke zu berühren! Doch er erlangt und erkennt, dass durch seine Transformation zu tiefem Mitgefühl sich selbst und den Menschen gegenüber, er eine wahre Art der Freiheit gewonnen hat.
Eine zutiefst nachhallende Lebensgeschichte, deren Spannung in der eigenen menschlichen Betroffenheit liegt.