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danielle2107 Avatar

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Gefangen und Frei - Der Buddhist in der Todeszelle: Der Titel verlautbart bereits ganz klar, worum es in dem Buch geht.

Jarvis Jay Masters führt das „typische“ Leben eines Menschen, der im Todestrakt landet: Seine Haut ist dunkel, er wächst in schwierigsten Verhältnissen auf, erfährt schon früh Angst und Gewalt und verfällt dieser schließlich selbst. Obwohl es Versuche seinerseits gibt, aus diesen zerstörerischen Kreisen auszubrechen, verfällt er ihnen am Ende doch und landet wegen eines Raubüberfalles in San Quentin. Dort setzt sich die Abwärtsspirale fort, als er sich einer Gang anschließt und schließlich verdächtigt wird, am Mord an einem Gefängniswärter involviert gewesen zu sein. Obwohl Beweisen fehlen und es Fehler in seinem Verfahren gibt, wird der damals Mitte-20-Jährige zum Tode verurteilt.

David Sheff erzählt in seinem Buch, wie Masters den Weg zur Spiritualität findet. Zu Beginn seines Weges ist er selbst noch nicht überzeugt von den Praktiken des Buddhismus, bleibt aber dennoch dran und bemerkt im Laufe der Zeit, dass es ihm selbst gut tut und er damit auch anderen helfen kann.

Die Themen Buddhismus/Meditation und Todesstrafe interessieren und beschäftigen mich schon lange, weshalb ich mich sehr über diese Lektüre gefreut habe. Sie ist sehr interessant, liest sich flüssig und ist teilweise einfach unfassbar (für mich, die in so komplett anderen Verhältnissen aufgewachsen ist als der Protagonist der Geschichte). Auf der anderen Seite kann man sich als Leser viel aus dem Buch mitnehmen.

Ich muss zugeben, dass das Buch phasenweise etwas langatmig war und mir ist aufgefallen, dass sich einige Fehler im Text eingeschlichen haben.
Dennoch würde ich die Lektüre uneingeschränkt empfehlen.