Toller wiederentdeckter Klassiker!

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cellissima Avatar

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Wie jedes Jahr versammelt sich die Familie Melbury zu Weihnachten auf Geheiß des Familienoberhauptes Sir Osmond hin auf Flaxmere, dessen Anwesen.
Doch dieses Mal bleibt es nicht bei den üblichen Streitereien, sondern es geschieht etwas weitaus Schlimmeres: Sir Osmond wird ermordet in seinem Büro aufgefunden. In der Folge kommt es zu einem erbitterten Streit um das Erbe sowie Angst und Argwohn unter den Familienmitgliedern, denn jeder von ihnen profitierte von seinem Tod und hatte somit ein deutliches Motiv, gleichzeitg aber auch ein Alibi.
Dem Weihnachtsmann fehlt zwar ein Motiv, er hatte aber hingegen mehrere Gelegenheiten, die Tat auszuführen.
Gab es womöglich mehr als einen Weihnachtsmann?

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"Geheimnis in Rot" ist ein klassischer britischer Kriminalroman, der gut geschrieben und angenehm und mit Freude lesbar ist sowie durch einen beeindruckenden Schauplatz, viel Atmosphäre und Charme vergangener Zeiten besticht.
So klassisch wie der Fall selbst sind auch die Ermittler, ihre Arbeit und Methoden.
Sprache, Atmosphäre und Spannung wurden nur hin und wieder durch kleine Längen getrübt.
Dies ist besonders unnötig und schade, da abwechselnd aus Sicht aller Familienmitglieder, Ermittler und Angestellten berichtet wird und man daher eigentlich meinen sollte, dass es durchweg spannend bleibt und das berühmt-berüchtigte Dahinplätschern vermieden wird.
Ein Personenverzeichnis zu Beginn hätte den Einstieg noch schneller und leichter gemacht.
Positiv fällt hingegen das Nachwort eines der Ermittler auf; dieses beschäftigt sich noch einmal ausführlich mit dem Täter, seinem Motiv und Vorgehen, sodass der Fall schlüssig aufgeklärt wird und keinerlei Restzweifel bzw. -fragen beim Leser bleiben.

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Fazit: Ein guter neuentdeckter klassischer britischer Kriminalroman, der sich herrlich jetzt in der Winter- und Weihnachtszeit lesen lässt und allen Fans von Agatha Christie, A.C. Doyle und Co. gefallen dürfte.