Gemeine Kinderarbeit

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anni1609 Avatar

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Oskar und Zack sind beste Freunde, könnten aber nicht aus unterschiedlicheren Familien stammen. Oskar wächst wohlbehütet und übervorsorglich auf, seine Eltern sind vermögend und er bekommt mehr, als er eigentlich haben möchte. Zack hingegen lebt gemeinsam mit Mutter und 16-jähriger Schwester zusammen. Seine Mutter muss allein für das Familieneinkommen aufkommen, weshalb Zack sich nebenbei das Taschengeld mit Hundesitten erhöht.
Eines sonnigen Nachmittags verabreden sich Oskar und Zack an der Villa, bei der sie die Pudeldame Raissa zum Gassi gehen abholen müssen. Raissa ist eine wertvolle Hündin und die Jungs müssen sogar einen rosa Koffer mit vielerlei Assecoires für die Hündin mitnehmen. Nachdem sie nach einem kurzen Moment aus einer Eisdiele wieder vor die Tür treten, ist Raissa verschwunden. Jemand hat die Hündin gestohlen. Die beiden Jungs wollen umgehend Anzeige erstatten, geraten allerdings an einen missmutigen Polizisten. Dieser glaubt ihnen nicht und vermutet, dass die Hündin in einem unbeaufsichtigten Moment entlaufen sein könnte. In Annahme dieses Umstandes wären Oskar und Zack die Straftäter, weshalb der Polizist die Unterbringung in einem Kinderbesserungsheim anordnet, bis die Eltern erreicht werden konnten.
Dort angekommen erleben sie, dass eine Fischkonservenfabrik das Kinderbesserungsheim darstellt und die dort untergebrachten Kinder als (Zwangs)Arbeiter dienen. Oskar kann zum Glück seine Mutter erreichen, die ihn umgehend abholt, nur dumm, dass Zacks Mutter sich im Urlaub befindet.

Die Leseprobe hat von Beginn an sehr viel Spaß bereitet. Bereits mit dem ersten Satz befindet sich der Leser in der Handlung, ohne dass viel drum herum geredet wird. Der Schreibstil der Autoren reißt den Leser mit und macht es leicht, den Roman zu lesen. Vor allem für die jugendliche Zielgruppe ist die Art und Weise der Wiedergabe der Handlung äußerst ansprechend. Bildhaft werden die verschiedenen Szenen beschrieben.
Die Handlung an sich erscheint mir darüber hinaus spannend und mit vielen überraschenden Wendungen gespickt. Die Autoren gewähren im Verlauf der Leseprobe einen Einblick bezüglich möglichem Geschehen in der Zukunft. Es laufen geheime Tests, mit denen man als Leser aktuell noch nichts anfangen kann, deren Sinn sich aber sicher schnell klären wird.
Besonders gut haben mir auch die unterschiedlichen Charaktere von Oskar und Zack gefallen. Beide aus unterschiedlichen Herkunftsorten und Gesellschaftsschichten, aber die besten Freunde. Beide lieben das Verschiedene aneinander und profitieren voneinander. Schöne Botschaft an die Leser.
Wirklich schönes Jugendbuch, dass seinen Spannungshöhepunkt sicher noch nicht erreicht hat.