Ernste Themen überspitzt und mit Sarkasmus verpackt
Marisa arbeitet in einer Werbeagentur in Madrid. Obwohl sie sich einst glücklich schätzen konnte, nach ihrem Studium eine Anstellung gefunden zu haben, hasst sie ihren Job. Die täglichen Aufgaben, die Kollegen und Kolleginnen, all das erträgt sie nur dank stundenlanger YouTube-Sitzungen und zu vieler Beruhigungsmittel. Die Aussicht auf ein Teambuilding-Wochenende sorgt bei Marisa daher absolut nicht für Freude, dennoch versucht sie die so mühsam aufgebaute Fassade aufrechtzuerhalten.
Mit „Geht so“ bringt uns Beatriz Serrano mitten in die Arbeitswelt einer Werbeagentur. Dort findet man jeden erdenklichen Charakter, den man wohl auch aus dem Alltag kennt: die strebsame Mitarbeiterin, die alle ihr gestellten Aufgaben immer ein bisschen zu genau nimmt, die garstige Kollegin, die nicht gut mit ihren Mitmenschen umgeht, und den Vorgesetzten, der seine Schäfchen fast ein wenig väterlich behandelt. Außerdem ist da Marisa, die nach mehreren Jahren in der Werbebranche so gar keine Lust mehr auf ihren Job hat. Die Ablehnung, die sie für all ihre Aufgaben verspürt, sorgt für absolute Demotivation und wirkt sich zunehmend auf ihre psychische Gesundheit aus. Marisa zieht sich zurück, entwickelt Angstzustände und Panikattacken und flüchtet sich in Tabletten, Alkohol und Drogen.
Beatriz Serrano stellt ihre Figuren überspitzt dar, ohne dass diese dabei eindimensional wirken. Stattdessen schafft es die Autorin, die unterschiedlichen Charaktere, die in der Arbeitswelt anzutreffen sind, genau auf den Punkt zu bringen. In ihrem Debütroman verpackt sie ernste gesellschaftliche Probleme mit einer Menge Ironie und Sarkasmus so geschickt, dass sie den Anschein einer leichten, unterhaltsamen Geschichte bekommen. Doch die Kritik, die mitschwingt, ist unübersehbar. So kritisiert sie den Kapitalismus, der uns ständig glauben lassen will, dass uns der nächste Lippenstift attraktiver und ein neues Parfum unwiderstehlicher macht. Sie zeigt, mit welchen Erwartungen und Problemen Mütter nach ihrer Elternzeit im Job konfrontiert werden. Und sie verdeutlicht, dass ein „Bullshit-Job“ ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann, von Boreout oder Burnout bis hin zu Depressionen.
Mit ihren tollen Figuren und ihrem besonderen Schreibstil konnte mich die Autorin vor allem in der ersten Hälfte des Romans einnehmen. Die zweite Hälfte habe ich als etwas schwächer empfunden. Den Verlauf der Geschichte an dem gemeinsamen Teambuilding-Wochenende und vor allem den Ausgang des Buches hätte ich mir anders gewünscht. Andererseits hat es Serrano genau dadurch geschafft, dass das Erzählte noch lange in mir nachhallte und mich mit einem Kopfschütteln zurückließ.
„Geht so“ ist ein Roman, der den Finger in mancherlei Hinsicht in die Wunde legt und dabei bis zum Schluss kurzweilig und unterhaltsam ist.
Mit „Geht so“ bringt uns Beatriz Serrano mitten in die Arbeitswelt einer Werbeagentur. Dort findet man jeden erdenklichen Charakter, den man wohl auch aus dem Alltag kennt: die strebsame Mitarbeiterin, die alle ihr gestellten Aufgaben immer ein bisschen zu genau nimmt, die garstige Kollegin, die nicht gut mit ihren Mitmenschen umgeht, und den Vorgesetzten, der seine Schäfchen fast ein wenig väterlich behandelt. Außerdem ist da Marisa, die nach mehreren Jahren in der Werbebranche so gar keine Lust mehr auf ihren Job hat. Die Ablehnung, die sie für all ihre Aufgaben verspürt, sorgt für absolute Demotivation und wirkt sich zunehmend auf ihre psychische Gesundheit aus. Marisa zieht sich zurück, entwickelt Angstzustände und Panikattacken und flüchtet sich in Tabletten, Alkohol und Drogen.
Beatriz Serrano stellt ihre Figuren überspitzt dar, ohne dass diese dabei eindimensional wirken. Stattdessen schafft es die Autorin, die unterschiedlichen Charaktere, die in der Arbeitswelt anzutreffen sind, genau auf den Punkt zu bringen. In ihrem Debütroman verpackt sie ernste gesellschaftliche Probleme mit einer Menge Ironie und Sarkasmus so geschickt, dass sie den Anschein einer leichten, unterhaltsamen Geschichte bekommen. Doch die Kritik, die mitschwingt, ist unübersehbar. So kritisiert sie den Kapitalismus, der uns ständig glauben lassen will, dass uns der nächste Lippenstift attraktiver und ein neues Parfum unwiderstehlicher macht. Sie zeigt, mit welchen Erwartungen und Problemen Mütter nach ihrer Elternzeit im Job konfrontiert werden. Und sie verdeutlicht, dass ein „Bullshit-Job“ ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann, von Boreout oder Burnout bis hin zu Depressionen.
Mit ihren tollen Figuren und ihrem besonderen Schreibstil konnte mich die Autorin vor allem in der ersten Hälfte des Romans einnehmen. Die zweite Hälfte habe ich als etwas schwächer empfunden. Den Verlauf der Geschichte an dem gemeinsamen Teambuilding-Wochenende und vor allem den Ausgang des Buches hätte ich mir anders gewünscht. Andererseits hat es Serrano genau dadurch geschafft, dass das Erzählte noch lange in mir nachhallte und mich mit einem Kopfschütteln zurückließ.
„Geht so“ ist ein Roman, der den Finger in mancherlei Hinsicht in die Wunde legt und dabei bis zum Schluss kurzweilig und unterhaltsam ist.