Gesellschafskritischer Roman, der provoziert
Wie relatable will ein Buch sein? Geht so: JA!
Ich glaube, dieses Buch wurde für mich geschrieben. Genauso, wie ich schon seit Jahren denke, dass „Heaven Knows I’m Miserable Now“ von The Smiths für mich geschrieben wurde, was hier im Buch auch Erwähnung findet, und maßgeblich für Marisa's (und mein) Leben ist.
Das Buch handelt von Marisa, die in einer Werbeagentur arbeitet und diesen Job so sehr hasst, dass sie sich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit fragt, ob es nicht besser wäre, sich einfach von einem Bus überfahren zu lassen. Die meiste Zeit passiert in der Geschichte nicht viel, die Leser:innen begleiten Marisa einfach bei ihren Arbeitstagen. Dabei werden Szenen aus dem Büroalltag geschildert, die wahrscheinlich jede:r nachempfinden kann, der selbst "Büro spielt". Marisa’s Gedanken und Reaktionen fallen dabei oft sehr zynisch aus, wobei sie aber auch stets bemüht ist, sich mit Youtube-Videos und Beruhigungsmittel genügend abzulenken, um diesem Alltag zu entfliehen. Dies funktioniert solange, bis es auf einen Firmenausflug geht und die Sache eskaliert…
Ich kann verstehen, wenn die Protagonistin vielleicht als anstrengend wahrgenommen wird, weil sie sich die ganze Zeit nur beschwert, und dadurch auch unsympathisch wirken kann. Für mich war es aber das genaue Gegenteil, ich habe mich so sehr in Marisa wiedergefunden, dass ich teilweise dachte, die Autorin hätte ganze Absätze aus meinem Tagebuch oder meinen Gedanken kopiert. Und natürlich eckt Marisa bei Leser:innen, die ihren Job lieben, mit ihrer zynisch-überspitzten Art an, was aber auch völlig in Ordnung ist, weil sie ja sowieso nicht Teil dieser Gesellschaft sein möchte. Für die Leute, denen Marisa im Laufe des Buches immer wieder eine „reinhauen“ möchte, ist das Buch wahrscheinlich einfach nichts.
Das Buch ist ironisch und überspitzt, provokant und gesellschaftskritisch. Dabei wird natürlich trotzdem aus einer sehr privilegierten Position gesprochen, die aber auch innerhalb des Buchs immer wieder hinterfragt wird. Ohne sich dabei hinter großen Worten zu verstecken, beschreibt Serrano in sehr „echter“ Sprache, wie genervt Marisa von ihrem Leben und der Gesellschaft ist, wie wenig sie sich damit identifiziert, aber trotzdem ihren Teil zum Bestehen des Systems beiträgt. Das Buch hat die meiste Zeit nicht wirklich eine Handlung, aber vielleicht ist der Sinn dieses Buches auch einfach nur, dass man sich etwas mehr verstanden und weniger allein in dieser grauen, kapitalistischen 9-to-5 Anzugwelt fühlt, wenn man sich dieser auch nicht zugehörig fühlt.
Ich habe beim Lesen oft so laut lachen und vehement nicken müssen. Meine Ausgabe ist voller Unterstreichungen und Post-Its, Notizen und Gedanken, die ich während des Lesens hatte. Für mich war dieses Buch einfach die Perfektion, und ich kann es jeder Person empfehlen, die arbeiten genauso hasst, wie Marisa und ich.
Ich glaube, dieses Buch wurde für mich geschrieben. Genauso, wie ich schon seit Jahren denke, dass „Heaven Knows I’m Miserable Now“ von The Smiths für mich geschrieben wurde, was hier im Buch auch Erwähnung findet, und maßgeblich für Marisa's (und mein) Leben ist.
Das Buch handelt von Marisa, die in einer Werbeagentur arbeitet und diesen Job so sehr hasst, dass sie sich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit fragt, ob es nicht besser wäre, sich einfach von einem Bus überfahren zu lassen. Die meiste Zeit passiert in der Geschichte nicht viel, die Leser:innen begleiten Marisa einfach bei ihren Arbeitstagen. Dabei werden Szenen aus dem Büroalltag geschildert, die wahrscheinlich jede:r nachempfinden kann, der selbst "Büro spielt". Marisa’s Gedanken und Reaktionen fallen dabei oft sehr zynisch aus, wobei sie aber auch stets bemüht ist, sich mit Youtube-Videos und Beruhigungsmittel genügend abzulenken, um diesem Alltag zu entfliehen. Dies funktioniert solange, bis es auf einen Firmenausflug geht und die Sache eskaliert…
Ich kann verstehen, wenn die Protagonistin vielleicht als anstrengend wahrgenommen wird, weil sie sich die ganze Zeit nur beschwert, und dadurch auch unsympathisch wirken kann. Für mich war es aber das genaue Gegenteil, ich habe mich so sehr in Marisa wiedergefunden, dass ich teilweise dachte, die Autorin hätte ganze Absätze aus meinem Tagebuch oder meinen Gedanken kopiert. Und natürlich eckt Marisa bei Leser:innen, die ihren Job lieben, mit ihrer zynisch-überspitzten Art an, was aber auch völlig in Ordnung ist, weil sie ja sowieso nicht Teil dieser Gesellschaft sein möchte. Für die Leute, denen Marisa im Laufe des Buches immer wieder eine „reinhauen“ möchte, ist das Buch wahrscheinlich einfach nichts.
Das Buch ist ironisch und überspitzt, provokant und gesellschaftskritisch. Dabei wird natürlich trotzdem aus einer sehr privilegierten Position gesprochen, die aber auch innerhalb des Buchs immer wieder hinterfragt wird. Ohne sich dabei hinter großen Worten zu verstecken, beschreibt Serrano in sehr „echter“ Sprache, wie genervt Marisa von ihrem Leben und der Gesellschaft ist, wie wenig sie sich damit identifiziert, aber trotzdem ihren Teil zum Bestehen des Systems beiträgt. Das Buch hat die meiste Zeit nicht wirklich eine Handlung, aber vielleicht ist der Sinn dieses Buches auch einfach nur, dass man sich etwas mehr verstanden und weniger allein in dieser grauen, kapitalistischen 9-to-5 Anzugwelt fühlt, wenn man sich dieser auch nicht zugehörig fühlt.
Ich habe beim Lesen oft so laut lachen und vehement nicken müssen. Meine Ausgabe ist voller Unterstreichungen und Post-Its, Notizen und Gedanken, die ich während des Lesens hatte. Für mich war dieses Buch einfach die Perfektion, und ich kann es jeder Person empfehlen, die arbeiten genauso hasst, wie Marisa und ich.