Tolle Satire

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Entgegen des Titels alles andere als geht so, sondern ein großartiger Roman. Das Cover, welches übrigens ein gutes Bild der Stimmung und der Hauptfigur dieses Romans vermittelt, sowie der Klappentext des Buches hatten mich direkt angesprochen. Apropos Klappentext, wer hier nicht zu viel gespoilert werden will, sollte diesen vielleicht lieber meiden, weil das dort geschilderte Ereignis tatsächlich erst gegen Ende stattfindet. Das hat mir das Lesevergnügen dann leider auch ein kleines bisschen verdorben, weil ich natürlich darauf gewartet habe, wann es denn nun endlich richtig losgeht. Mit anderer Erwartungshaltung hätte ich wahrscheinlich noch mehr Spaß gehabt. „Geht so“ hat jedenfalls trottzdem den guten ersten Eindruck, den ich hatte, bestätigen können. Marisa arbeitet in einer Werbeagentur in einem Bullshit-Job, den sie nur mit Hilfe von Youtube-Videos und Beruhigungsmitteln prokrastinierend so richtig ertragen kann. Sie ist ausgebrannt, der Job eigentlich sinnlos, und darauf aufbauend ist „Geht so“ ein ganz fabelhafter Roman zum Thema Arbeitswelt. Marisa ist dabei trotz manch fragwürdigen Verhaltens ein sympathischer Charakter, man folgt ihr wirklich gerne. Mir gefällt der Schreibstil des Romans sehr, in dem Beatriz Serrano auf witzig zynische Weise eine wundervolle Satire auf die moderne Arbeitswelt, auf die jobfixierte Gesellschaft, auf die schlimmsten Auswüchse des Kapitalismus fabriziert hat.