Zwei Seiten einer Medaille, ähm Zeit...
Die Neuerscheinung „Geile Zeit“ des 1990 geborenen und heute als freier Reporter arbeitenden Niclas Seydack, ist eine Hommage an die Generation der Millenials. Wie der Untertitel „Autobiographie einer Generation“ bereits aussagt, geht es im Buch inhaltlich um die Charakteristika der Nuller-Jahre. Beschrieben werden die einzigartigen Momente, positiver wie negativer Natur, der Kindheit und Jugend der in den Neunzigern sowie zur Jahrtausendwende Geborenen. Seydack gelingt dabei die Gestaltung eines bunten Spektrums an Ereignissen, begonnen bei Kleinigkeiten, ja fast schon Nichtigkeiten, wie den klassischen Süßigkeiten dieser Zeit bis hin zu großen, prägenden Ereignissen, wie 9/11 oder aber der Covid-Pandemie, wobei er immer auch seine eigene Wahrnehmung der Dinge klarstellt. Mich persönlich hat das 224 Seiten starke Sachbuch, welches am 13.07.24 beim Tropen-Verlag erscheinen wird, deshalb gecatcht, weil ich mich als Millenial in meine eigene Kindheit und Jugend zurückversetzt fühle. Was mir in der Neuerscheinung jedoch fehlt, ist ein inhaltlicher roter Faden, ein Plot. Auch möchte ich die teils doch sehr vulgäre Wortwahl kritisieren sowie die doch durchgehend recht negative Darstellung dieser Zeit im Sinne einer Art „bemitleidenswerten Dauerkrise“. Aus diesem Grund würde ich das Buch nur zum Teil weiterempfehlen.