Dystopie mit Thrillerfeeling!

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abenteuerpiratin Avatar

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„[…] ich weiß nicht, wer sie sind. Ich weiß nicht, wo zu Hause ist. Ich weiß gar nichts.“ (S. 7)

Kyla wurde geslatet. Ihre Erinnerungen wurden gelöscht. Sie weiß nicht, wer ihre Eltern sind, woher sie kommt, wer sie vorher war… Alles, was sie weiß, ist dass sie gleich ihre neue Familie, ihre neue Mum und ihren neuen Dad, kennen lernen soll. Seit sie vor 9 Monaten im Krankenhaus aufgewacht ist, musste sie alles erneut lernen – essen, laufen, lesen. Und obwohl alle Erinnerungen an ihr früheres Leben ausgelöscht wurden, wird sie von schrecklichen Alpträumen geplagt. Kurz darauf verschwinden Schüler an Kylas Schule und die Gefahr der Terroristen, die gegen das Slating und die Regierung arbeiten, zieht immer engere Kreise…

Wow, ein super spannendes und packendes Buch! Ich hatte bisher noch nichts darüber gesehen und es aufgrund des Covers und der interessanten Story ausgewählt. Das war eine sehr gute Entscheidung, die erste Hälfte habe ich fast inhaliert, weil es so spannend war. Die Stimmung im Buch ist von Anfang an düster, dystopisch und bedrohlich. Man fiebert mit Kyla mit und möchte gerne wissen, was vor dem Slating mit ihr passiert ist.

Die Einführung in die Welt und die Erklärung, was Slating genau ist, bekommt man eher häppchenweise, dennoch hat man das Gefühl, dass die Ereignisse Schlag auf Schlag passieren. Kyla hat durch das Slating eine Unbeholfenheit, die die Story humorvoll auflockert. Der Schreibstil ist flüssig und da zu Beginn alles in sehr kurzer Zeit abläuft, ist es schwer, nicht weiterzulesen. Im weiteren Verlauf verliert sich die Spannung etwas, die Charakterentwicklung und Beziehungen stehen im Vordergrund. Die Rückblicke und Erinnerungsfetzen von Kyla geben immer wieder kleine Hinweise auf die „frühere“ Kyla.

Die Wendung und das Ende sind unvorhergesehen und es bleiben sehr viele offene Fragen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden! Ich muss gestehen, dass ich die Informationen am Ende etwas schwammig fand und sie nicht genau in den Kontext einordnen konnte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Fragen aufgelöst wurden und hoffe, dass im zweiten Band noch etwas mehr Details zu Kylas Vorgeschichte hinzugefügt werden.
Werden den nächsten Band beim nächsten Besuch in der Bücherei auf jeden Fall direkt einpacken!

Ich kann das Buch allen empfehlen, die gern dunkle und dystopische Bücher lesen und denen ein bisschen Offenheit am Ende eines Buches nicht zu sehr stört (Achtung: Cliffhanger 😉 )!