Kyla ist anders

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
nika123 Avatar

Von

Kyla ist 16 Jahre alt und geslatet. Ihre gesamten Erinnerungen wurden mit einer Gehirnoperation gelöscht: Eine Maßnahme, um kriminellen Teenagern eine zweite Chance zu geben sich in die Gesellschaft zu integrieren. Kyla kommt in ihre neue Familie: Die Mutter scheint zunächst streng und kalt, der Vater ist undurchschaubar, die Schwester Amy wurde schon vor längerer Zeit geslatet und läuft mit dem typischen Slaterlächen durchs Leben.
Dann ist da noch das Levo an Kylas Handgelenk, welches ihr Leben bestimmt: Sobald sie nicht mehr glücklich ist und Gefühle wie Wut oder Trauer verspürt, sinkt ihr Level. Fällt es zu tief kann sie sogar sterben. Damit soll verhindert werden, dass die Jugendlichen wieder kriminell werden. Doch Kyla kann sich nicht vorstellen, dass sie einmal etwas schlimmes getan haben soll. Als sie ihr Bild auf einer verbotenen Website mit vermissten Kindern entdeckt, weiß sie nicht weiter und fragt sich, ob es nicht besser wäre die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch in ihrem Umfeld verschwinden immer mehr Menschen, die etwas getan haben, was der Regierung nicht gefällt. Die Lorder stehen überall und besonders Kyla wird von mehreren Personen beaufsichtigt und bewacht.
Denn sie plagen Albträume, in denen sie Bruchstücke aus ihren Erinnerungen sieht, die eigentlich nicht da sein dürften. Sie verhält sich anders als andere Slater und muss daher lernen ein Pokerface zu bekommen, um nicht auch von den Lorders mitgenommen zu werden. Zusammen mit ihrem sympatischen Freund Ben, der ebenfalls geslatet wurde und mit welchem sie zusammen zur Schule geht und sich zum regelmäßigen Laufen trifft, geht Kyla dem Verschwinden der Leute auf den Grund. Doch beide wissen nicht, wem sie noch vertrauen können und geraten in große Gefahr...
"Gelöscht" war für mich sehr spannend, packend und mitreißend! Ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen und immer noch den Cliffhanger im Kopf. Schade, dass der zweite Teil erst nächstes Jahr erscheint. Wenn man so sehr in der Geschichte drinhängt, ist es schlimm nicht weiterlesen zu können.
Die Geschichte von Kyla behandelt sehr viele aktuelle Themen. Da sie im Jahre 2054 spielt, also gar nicht so weit in der Zukunft, macht man sich schon Gedanken, wie es in einer Gesellschaft so weit kommen kann.
Den Kindern wird die komplette Identität genommen. Das ist schon gruselig. Daher fand ich es sehr mitreißend, dass Gefühlschaos in Kyla mitzuerleben und war von der Ungerechtigkeit selber frustriert. Kylas Gefühle zu Ben runden die Sache ab und machen die Katastrophe perfekt. Ich werde auf jeden Fall den zweiten Band lesen, um die tragische Ungewissheit los zu werden!