Generation Widerspruch

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anna_banana Avatar

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„Generation Z“ beschreibt aus der Sicht der Autorin und Influencerin Valentina Vapaux. Offen und reflektiert geht sie an den Generationenkonflikt heran. Dabei analysiert sie eigene Erfahrungen und stellt diese veranschaulichend in den Mittelpunkt der enthaltenden Kapitel.
Bekannt wurde Valentina Vapaux durch ihren Youtube-Kanal. Sie erhielt ein Praktikum beim FOCUS Magazin und der New York Times. Außerdem war sie eine(r) der Gewinner:innen des LYRIX Bundeswettbewerbs für junge Lyrik. Aktuell betreibt sie einen Podcast mit dem Titel „Pancake Politik“.

Der Autorin entsprechend erfolgt der Einstieg in das Buch über eine lyrische Textabfolge, was im weiteren Verlauf der Seiten wiederholt wird. In diesen Zeilen erinnert sich das lyrische Ich an besondere Momente, an die es mit zumeist melancholisch untermalten Gedanken zurückdenkt.
In den Abschnitten „Internet“, „Influencer:innen“, „Sex und Liebe“, „Politik und Aktivismus“, „Freiheit und Sinnׅ“ holt Valentina Vapaux die Lesenden in ihre Welt, in dem sie ihre persönliche Wahrnehmung zu gegebenen Themen jugendlich ausdrückt und ohne Scheu Details anspricht, die für ihre eigene Generation oftmals maßgeblich und stellvertretend sind.

So beschreibt sie „Menschen unter Wolken“ und meint damit, dass „Gen Z“ in eine Welt der Medien, Smartphones und Cloud-Servern hineingeboren ist. Sie schreibt vom Widerspruch ihrer Generation, dass Transparenz der Medien zu informierten Menschen führt, die aber trotz ODER wegen der Freiheit der Informationen angesichts der Menge an Daten schnell überfordert sein können. Die Orientierung in sogenannten (Informations-)Blasen verstärkt zum Teil die Fokussierung auf bestimmte Phänomene und Rollenbilder. Schönheitsideale und offenkundige sowie auch unterschwellige Sexualisierungen ziehen sich durch eine bunt gemischte Jugendkultur, die darauf aus ist, individuell zu sein, genau wie alle anderen. Was zu einem weiteren Widerspruch führt.

„Wir sind die traurige Generation mit den glücklichen Bildern, die großen Träumer mit den psychischen Problemen. Wir sind die Individualisten, die alle gleich aussehen. Wir sind die gut gebildete und doch oft so naive Generation.“

Ich mochte Valentina Vapauxs Ausführungen. In einem großen Teil habe ich mich wiedererkannt, in vielen anderen Punkten nicht. Ich bewundere das Selbstbewusstsein der Genration Z. Auf der anderen Seite bin ich froh eine Welt ohne Social Media und Co zu kennen. Ich habe die Texte als zum Teil etwas wirr und von widersprüchlichen Emotionen durchzogen wahrgenommen. Was die Aussage des Buches hervorragend unterstreicht. An dieser Stelle würde ich sagen, dass ich mir etwas mehr Struktur für das Buch vorstellen könnte. Aber aus den Konflikten, die sich zwischen den Seiten erkennen ließen, war abzulesen, dass es eben hierbei um etwas anderes geht als um Struktur. Es geht um junge Menschen auf einem Meer aus Unendlichkeit, die sich zurechtfinden wollen. Es geht um eine Generation auf der Suche nach Sinn.