Ganz normal besonders

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justm. Avatar

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Nach "Grüner wird's nicht" ist "Genial Normal" bereits das zweite Buch, das ich von Autor William Sutcliffe gelesen habe und ich muß sagen, daß es mir tatsächlich besser gefallen hat.

Vermutlich weil "Genial Normal" zu keiner Zeit vorgibt etwas anderes zu sein, als eine Familiengeschichte bzw. die Geschichte von Sam und wie er sich auf seiner neuen Schule schlägt. Einer Schule auf der Alle irgendwie besonders oder begabt sind oder es zumindest vorgeben zu sein. Dabei will Sam ganz einfach nur normal sein.

Mit mehr oder weniger unterschwelligem Humor - bei dem ich mir auch dieses Mal nicht sicher bin, ob er bei 11-jährigen bereits ankommt - erzählt der Autor also Sams Geschichte und wie er versucht sich in einem Umfeld, das beinahe schon skurril erscheint, irgendwie zurecht zu finden. Als wäre das Leben eines Teenagers nicht schon schwer genug.

Wie bereits bei "Grüner wird's nicht" schafft es aber auch hier wieder eine Nebenfigur für mich das eigentliche Highlight zu sein: Sams kleine Schwester Freya war einfach zauberhaft und fast immer für ein Schmunzeln gut.

Die knapp 300 Seiten, aufgeteilt in meist übersichtliche Kapitel, lesen sich zügig, auch Dank des gelungenen und modernen Schreibstil, der sich trotz der angepeilten Leserschaft dennoch nicht an die Jugendsprache anbiedert.
Leider sind nicht alle Wortspiele aus dem Original in der Übersetzung möglich / gelungen, was aber jüngeren Lesern nicht auffallen dürfte.

Insgesamt schafft "Genial Normal" es so tatsächlich die Brücke zwischen kleinen Weisheiten und wichtigen Botschaften hin zu einer guten Geschichte zu schlagen, ohne dabei an irgendeiner Stelle langweilig zu wirken.