Genial sein ist auch keine Lösung

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Inhalt: Eine Schule für Begabte und Talentierte klingt toll, oder? Zumindest, wenn man begabt und talentiert ist, was der 15-jährige Sam nicht im Geringsten von sich behaupten kann. So findet er sich schon bald zischen wir-wälzen-uns-am-Boden-Breakdance und wir-improvisieren-ein-Gedicht-über-unsere-Geburt wieder. Doch es kommt noch schlimmer. Ausgerechnet Sam soll beim Schultheater mitspielen, und gerät dabei nicht nur ins Rampenlicht, sondern auch zwischen die Fronten…

„𝐴𝘣𝑒𝘳 𝘸𝑒𝘯𝑛 𝑑𝘶 𝘯𝑖𝘤ℎ𝘵 𝘢𝑢𝘧 𝘥𝑒𝘳 𝘉𝑢̈𝘩𝑛𝘦 𝘴𝑡𝘦ℎ𝘴𝑡, 𝘮𝑢𝘴𝑠𝘵 𝘥𝑢 𝑑𝘰𝑐𝘩 𝘥𝑢 𝑠𝘦𝑙𝘣𝑠𝘵 𝘴𝑒𝘪𝑛.“ ( 𝑍𝘪𝑡𝘢𝑡 𝑆. 224 )

Meine Meinung: Genial normal macht seinem Titel alle Ehre, und bringt Leser*innen ab 11 Jahren mit Wortwitz und Situationskomik mehr als einmal zum Schmunzeln. Beispielsweise die Tanzstunde, die nahe an schwarze Magie grenzt oder Sams Bruder, der sich unter keinen Umständen als hetero outen möchte. Dabei verarbeitet der britische Erfolgsautor William Sutcliffe in dem lustigen Coming-of-Age-Roman durchaus tiefe Themen wie Selbstfindung, Liebe und Toleranz. Der Bezug zur Schauspielerei ist treffend gewählt, und kann die Frage aufwerfen, ob keine Freundschaft nicht besser ist als eine gespielte? Wie möchte ich gesehen werden, und möchte ich zu einer Clique dazugehören, die nicht meine Werte vertritt? Die Nebencharakteren wie Sams Mutter, die in ihrem neu definierten Selbst erblüht und die kleine Schwester Freya, die um kein Wort verlegen ist, sind einfach der Knaller. Eine sehr zu empfehlende Geschichte.

Fazit: Genial normal zeigt, wie genial normal wir alle sind.