Gedanken und dazu ein bisschen Leben, eingehüllt in eine sehr lyrische Prosa

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bigz Avatar

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Eine junge Frau hat unbändige Lust auf das Leben. Gerade hat sie ihr Abitur gemacht und nun soll es los gehen. Und weil das alles noch nicht wirklich greifbar ist, fängt sie ganz klein an und beschließt, abzunehmen. Und das tut sie dann auch, diszipliniert und unbeugsam, und das führt dazu, dass sie dabei fast vergeht und genau das verliert, was sie doch feiern wollte, das Leben.
Dies ist ein Roman, der nicht faktisch den Dingen folgt, sondern ganz bestimmt ist von den Gedanken und den Empfindungen dieser jungen Frau, die diese Krankheit so viele Jahre mit sich trägt, nicht nur einmal fast daran stirbt, versucht zu funktionieren und zu leben, wie es all die anderen tun und doch gefangen ist in sich selbst. Da ist die verzweifelte Frage nach dem warum, das Nachdenken über ihre Kindheit und die Menschen, die darin wichtig waren und das immer wiederkehrende Empfinden, nicht mehr dasein zu wollen, tot zu sein und im selben Augenblick das wilde Aufbegehren, das Leben auf gar keinen Fall aufzugeben. Über das alles sinniert sie vor sich hin, wie auf einer Wolke schwebt sie durch die Zeit, die Gefühle sind leise und wir, die Leser, man weiß gar nicht so genau warum, aber man tut es einfach, wir begleiten sie dabei, ohne immer zu wissen, wo in ihren Erinnerungen die Protagonistin gerade weilt.
Aber ganz am Ende, der letzte Satz, der zeigt, das sie sie auf einem Weg ist, wie weit, weiß nur sie.
'… Aber heute Morgen plückte ich im Innenhof den letzten Ananasapfel vom Baum, und da konnte ich sie plötzlich spüren. Und mich.'