Intensiv und authentisch

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teefrau Avatar

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Eine junge Frau verliert innerhalb eines Jahres die Hälfte ihres Körpergewichtes. Ihr Leben gerät aus den Fugen und die zwanghafte Verweigerung von Nahrung gibt ihr das Gefühl, dass sie alles unter Kontrolle hat. Wiederholte Aufenthalte in einer Klinik sollen ihr helfen, den Weg ins Leben zurückzufinden.

Dieses Buch ist nicht wie die anderen Bücher, die man so kennt. Die Abschnitte sind kurz und manchmal füllen sie auch nur eine halbe Seite. Generell ist der Schriftanteil in diesem Buch nicht so hoch. Aber zwischen den Zeilen, die mich an Tagesbuchausschnitte erinnern, gibt es so viele Möglichkeiten mehr zu erfahren. Der Leser bekommt Eindrücke über die Familie und das Leben der Protagonistin. Durch eingefügte Skizierzungen aus der Krankenakte bekommt die Geschichte noch mehr Tiefgang.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und fast schon poetisch. Eine unverblümt und direkte Wortwahl sorgen dafür, dass der Leser mit der Protagonistin mitfühlen kann. Die beschriebenen Erinnerungen sind nicht chronologisch geordnet, dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da man sich nach kurzer Zeit daran gewöhnt hat.

Das Ende kommt leider etwas unerwartet und ich hätte mir gewünscht noch etwas mehr über ihr Leben zu erfahren.

Der Autorin Louise Juhl Dalsgaard ist mit diesem Buch ein sehr intensives und authentisches Werk gelungen, welches ich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Ich würde dieses Buch nur denjenigen empfehlen, die sich auch mal von der Standardromanform loslösen können und sich auf ein solch sensibles Thema einlassen wollen.