Geschenkt

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aoibheann Avatar

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Dem erfolglosen Journalist Gerold Plassik wird von seiner ehemaligen Geliebten Alice der bisher unbekannte gemeinsame Sohn zur Nachmittagsbetreuung aufs Auge gedrückt. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen soll er jeden Nachmittag einige Stunden in seinem Büro verbringen und seine Hausaufgaben machen. Nun sitzen sich als dieser Junge, Manuel, und Gerold Plassik stumm gegenüber und beobachten einander beim Nichtstun. Kommunikation? Gleich Null. Nur das Gerold weiß, dass dieser Junge dort sein Sohn ist.
Durch Zufall landet Gerold einen "Hit". Einer seiner kurzen Artikel über ein überfülltes Obdachlosenasyl wird bei einer anonymen Spende an eben jenes Heim gefunden. Sein Chef ist hellauf begeistert - und delegiert die weitere Recherche an eine Kollegin. Denn: "Wir brauchen Sie hier im Haus."
Plassik kommentiert das Geschehen um ihn herum gedanklich und lässt den Leser daran teilhaben. Er ist zynisch, antriebslos und hat ganz offenbar bereits eine berufliche Bauchlandung hingelegt. Er macht einige Andeutungen, die schließen lassen, dass er selbst an dieser evtl nicht ganz unschuldig sein könnte.

Die Leseprobe war recht kurz, aber dennoch sehr interessant. Mit ist es bei diesem Autor bereits öfter passiert, dass ich zunächst dachte der Protagonist sei langweilig und uninteressant und im Verlauf der Geschichte eines besseren belehrt wurde. Ich bin mir sicher, dass es mir hier mit der gesamten Geschichte so gehen würde. Es ist bestimmt spannend weiter zu erfahren wie Gerold mit der Situation, in der er sich gerade befindet, umzugehen. Und es zeigt, dass das wahre Leben die besten Geschichten schreibt.